Elsa stellt Insolvenzantrag

Unternehmen kann Schulden nicht mehr bezahlen / Aktie bricht massiv ein

Elsa (Börse Frankfurt: ELS) hat am heutigen Montag Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Wie mehrfach gemeldet, haben die Banken dem Unternehmen eingeräumte Kreditlinien am 15. Februar gekündigt. „Die Rückzahlung der fälligen Forderungen ist dem Unternehmen nicht möglich“, teilt Elsa am Montag Nachmittag in einer Pflichtmitteilung mit.

Kontoverfügungen würden nicht mehr zugelassen. Der Forderung nach Stundung der Rückzahlung und weiterer Verfügung über die Konten sei der Bankenpool bis heute nicht nachgekommen. Eine Überschuldung der Gesellschaft sei nun nicht mehr auszuschließen.

Vor kurzem wurde bekannt, dass die Gespräche mit einem potenziellen Investor abgebrochen werden mussten: Das nicht genannte Unternehmen wollte die Situation von Elsa näher analysieren, doch dazu reichte aufgrund der gekündigten Kredite die Zeit nicht.

Die Aktie von Elsa ist bis zum Nachmittag um über 35 Prozent eingebrochen und notierte gegen 15.30 Uhr bei nur noch 63 Cent. Vor einer Woche waren für das Papier noch über 1,50 Euro zu zahlen, vor einem Jahr waren es knapp zehn Euro.

Die Firma hatte letzte Woche ihre Teilnahme an der CeBIT abgesagt (ZDNet berichtete). „Wir können zurzeit bereits die starke Nachfrage nicht finanzieren. Eine Messeteilnahme zur weiteren Steigerung der ohnehin hohen Nachfrage hat daher zum jetzigen Zeitpunkt keine Priorität“, erklärte Elsa-Sprecher Heiner Dahmen damals auf Anfrage von ZDNet. Elsa hatte vor zwei Wochen angekündigt, dass der Bestand der Firma nicht gesichert sei, weil sieben von acht Banken eingeräumte Kreditlinien gekündigt hatten.

Die Aktiengesellschaft hatte den Ausfall zunächst mit einer technischen Störung begründet und wenige Tage später eine Server-Umstellung dafür verantwortlich gemacht. Zwischenzeitlich standen für kurze Zeit zwei FTP-Server zur Verfügung, die jedoch kurz darauf nicht mehr verlinkt waren. Seit zwei Wochen sind diese im Download-Bereich von Elsa wieder zu finden.

ZDNet bietet in seinem Treibercenter nach wie vor die wichtigsten Treiber des angeschlagenen Unternehmens zum Download. Insgesamt lassen sich mehrere Hundert „.exe“-Files zu den Grafik- und Videokarten, ISDN- und DSL-Komponenten, Modems, Monitoren und Netzwerk-Komponenten der Firma herunterladen.

Kontakt:
Elsa, Tel.: 01805/357209 (günstigsten Tarif anzeigen)

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14 Kommentare zu Elsa stellt Insolvenzantrag

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  • Am 25. Februar 2002 um 16:26 von Michael Magner

    ELSA-Pleite – ein Jammer
    Die Insolvenz von ELSA ist wirklich traurig. Denn die Produkte aus Aachen haben sich stets wegen ihrer Qualität und wegen der Treiber-Aktualisierungen bestens empfohlen.

  • Am 25. Februar 2002 um 18:01 von Pinsel2001

    Elsa-Pleite
    Ich kann das einfach nicht glauben das so ein qualitätsbewußtes Unternehmen jetzt vor dem Aus steht!!

    Ich besitze selber ein Modem von Elsa und ich muß sagen auch wenn der Anschaffungspreise etwas hoch war, es hat mich noch nie im Stich gelassen und ich haben Downloadraten von denen meine Freunde nur träumen!!

    ELSA darf nicht untergehen nur weil ein paar Banken der Meinung sind einfach mal ein paar versprochene Kredite nicht zu geben!!!

  • Am 25. Februar 2002 um 19:51 von sven

    Die Rolle der Banken
    Es wird zeit, daß mal jemand aus der Politik die Banken an Ihre Aufgabe innerhalb der Marktwirtschaft erinnert.

    Risikobehaftete Engagements werden gekündigt, Mitarbeiter entlassen – Die Banken sind schuld an der Wirtschaftskrise. Nicht die Parteien.

  • Am 25. Februar 2002 um 20:14 von Dr. M. Braida

    Elsa Pleite
    This is terrible news considering their excellent line of products. Lets hope they can find some new investors.

  • Am 25. Februar 2002 um 21:49 von Jürgen Sörensen

    ELSA
    vielleicht sollten wir nun alle aktien kaufen um zu zeigen, dass wir zufrieden mit den produkten und somit auch mit dem managment sind, es kann doch nicht sein, dass profitorientierte banken eine solche firma in den tod schicken.

  • Am 25. Februar 2002 um 21:54 von Jürgen Sörensen

    ELSA
    vielleicht sollten wir nun alle aktien kaufen um zu zeigen, dass wir zufrieden mit den produkten und somit auch mit dem managment sind, es kann doch nicht sein, dass profitorientierte banken eine solche firma in den tod schicken.

    und ein herr kirch kann bekommt kredite bis er nicht mehr weiss wo er es verschwenden kann…

  • Am 26. Februar 2002 um 6:50 von Jochen Buechsenschuetz

    Typisch deutsch!
    Alles typisch deutsch: Erst wird ein Unternehmen in einer Region Deutschlands aufgebaut, wo HiTec schon durch die Uni groß geschrieben wird. Alles schön teuer. Nach Jahren des Mismanagements nun die Quittung: wieder typisch deutsch! Das Verhalten der Banken ist wenig vertrauensbildend. Wie sollen denn da andere Technologiefirmen nach amerikanischem Vorbild wachsen? Bloss kein Risiko eingehen – die Banken müßten das ja ihren Aktionären erklären. Auch die Politiker haben versagt. Typisch deutsch: Wenn was Neues aufgebaut werden soll, sind sie mit stolzgeschwellter Brust dabei. Gibt es mal einen Durchhänger, werden sie Unternehmen fallengelassen, wie heisse Kartoffeln. Das Fehlverhalten aller – Management, Banken und Politiker – stürzt wieder viele Familien ins Unglück. Wenn das Schule macht wird es nichts mehr mit dem Technologie-Standort Deutschland.

  • Am 26. Februar 2002 um 8:12 von H.Kipfer

    Elsa stellt Insolvenzantrag
    Vor einigen Wochen wurde die Aktie von ELSA von den "Analysten" noch zum Kauf empfohlen. Ein trauriges Bild das die Banken hier abgeben.

  • Am 26. Februar 2002 um 8:35 von M. Schramm

    ELASA darf nicht sterben
    Das Unternehmen Elsa hat immer sehr gute Komponenten gebaut.Ich war immer sehr zufrieden.Egal ob es ein Modem oder eine Grafikkarte war.Elsa hat ein Problem.Sie heissen werder Philip Holzmann,noch Schneider… Der Staat versucht die Unternehmen zu retten wo eine große Anzahl Arbeitsplätzen auf der Kippe stehen.Mit solchen Rettungsaktionen können sich dann unsere Politiker wieder brüsten und erzählen sie hätten wieder einmal eine große Anzahl von Arbeitsplätzen gesichert.Leider hat Elsa nicht tausende von Arbeitsplätzen die man retten könnte. Die Banken wollen immer nur sicheres Geschäft.Die Auftragsbücher sind voll,die Produkte werden vom Markt angenommen und akzeptiert;die Nachfrage ist groß!Was wollen die Banken mehr?!?!?!

    Elsa darf nicht sterben..!!!!

    Für alles und jeden wird doch gesammelt…. Warum jetzt nicht???

  • Am 26. Februar 2002 um 9:06 von Andreas Haas

    Ingenieur oder Jusrist?
    Beim derzeitigen Blutbad in der EDV-Industrie kann man einem Abiturienten, der sich trotz gewisser Neigungen für Technik und Elektronik am Ende dem Jurastudium zuwendet, diese Entscheidung nicht einmal verdenken. Bei Konkursen sind nun mal Juristen gefragt, wozu noch den Schweiß der Edlen vergießen, wenn hierzulande das Dschungelgesetz der Börse die Richtung angibt. Das Verhalten der beteiligten Banken unterstreicht wieder einmal, worauf es in diesem unserem Land am Ende wirklich ankommt.

  • Am 26. Februar 2002 um 9:13 von Peter

    Klingt nach schmutziger feindlicher Übernahme
    Wundert es keinen das Zeitgleich alle Banken die Kredite gekündigt haben.

    Hat eine anderes Unternehmen Schmiergelder verteilt in Schlüsselpositionen?

    Da gibts nur eines um Elsa zu retten,

    kauft Aktien jeder nur was er verantworten kann, wenn viele mitmachen

    könnte es klappen.Wie wäre es mit einem Elsa Fond?

  • Am 26. Februar 2002 um 16:18 von Schneiderle

    ELSA Insolvenzantrag
    Warum ausgerechnet ELSA? Einer der wenigen Hersteller, der es verstanden hat, augereifte Produkte und saubere Treiber auf den Markt zu werfen.

    Stimmt mich ehrlich gesagt, sehr traurig….

    Hoffentlich fängt sich ELSA nochmal!!

  • Am 1. März 2002 um 23:02 von Wie Unterschrift

    Elsa
    Ich habe zwei sündteure Modems (je DM 360.-) von Elsa. Die Modems sind gut, aber das Begleitwerk, Beschreibungen, Treiber etc. MISERABEL. Als müsste man als Kunde alles selbst zusammensuchen. (Z. B. Nichtexistente Dateinamen etc.) Es wundert mich nicht, dass bei dieser amatörischen Geschäftsführung die Sache nicht läuft. Überall `das liegt möglicherweise´ und `das könnte´… Die haben sich übernommen. – Wenn ich bedenke, wie PERFEKT solche Dinge bei Japanern sind! – Habe mich die letzten Tage EXTREM geärgert, und 1,5 Arbeitstage verloren, bis ich ein Fax verschicken konnte.

    Peter Haich

  • Am 24. April 2002 um 11:24 von Funker

    Elsa darf nix mehr
    Elsa ist so gut wie tot. Elsa darf weder produzieren, noch ausliefern. Garnichts. Heute wird entschieden, ob Elsa Konkurs anmeldet.

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