Neue Strategien im Online-Marketing

Es ist nach wie vor noch nicht geklärt, ob die scheinbar allgegenwärtige X10-Werbung ihren Zweck erfüllt oder nicht. Sie sind ihr sicherlich auch schon einmal begegnet. Es handelt sich um eine Werbung für Überwachungskameras, die unter Ihrem Browserfenster geladen wird (daher die Bezeichnung Pop-Under). Dort liegt sie in Wartestellung, während Sie ahnungslos weiter surfen. Doch wenn Sie dann Ihr aktuelles Fenster schließen – zack, erwischt Sie der Werbeblock.

Eigentlich eine clevere Strategie, die in bestimmter Hinsicht auch äußerst erfolgreich war. In jedem Fall erzielte die Kampagne eine enorme Verbreitung. Angaben von Jupiter Media Metrix zufolge, erreichen die X10-Werbeblöcke bekannter Websites wie die der New York Times sogar ein Drittel aller weltweiten Benutzer. Auf der anderen Seite schließen zwei Drittel dieser Benutzer das Werbefenster innerhalb von 20 Sekunden wieder.

Was die X10-Werbung so interessant macht, ist der durch sie hervorgerufene zunehmende Ärger seitens der Benutzer. In Web-Foren und Büros in aller Welt ziehen Personen mit einer Vehemenz über X10 her, die normalerweise für untreue Ehepartner oder nervende Schwiegereltern reserviert ist. Auf der Website von X10 verteidigt sich das Unternehmen, indem es auf die Rechtmäßigkeit dieser Art von Werbung hinweist. Um den Zorn der Massen zu beruhigen, bietet die Website dem Benutzer sogar die Möglichkeit, den Empfang dieser Werbebotschaften abzulehnen, allerdings gilt dieses Angebot jeweils nur für die Dauer eines Monats.

So gesehen scheint die X10-Kampagne fehlgeschlagen zu sein. Obwohl diese Werbung den Verkauf erfolgreich ankurbelte, sind sich die meisten Marketingfachleute darin einig, dass das Unternehmen sich hinsichtlich der Markenerkennung keinen Gefallen getan hat. Man kann sich nun fragen, ob diese Ablehnung aus der Kombination eines winkenden hübschen Mädchens mit einer Überwachungskamera resultiert, oder ob sie sich auf die verwendete Technologie im Allgemeinen bezieht. Die voyeuristische Aufmachung dieser Werbeblöcke, von denen der Benutzer noch dazu nicht weiß, woher sie stammen, reicht vermutlich aus, um bei den meisten Leuten eine negative Einstellung zu erzeugen.

Vielleicht sollten wir aber trotzdem zum Abschluss die Pop-Unders als Werbeformat doch ein wenig in Schutz nehmen. Schließlich sind sie weniger störend als herkömmliche Interstitials, also Werbefenster, die sich im Vordergrund öffnen, so dass der Benutzer die von ihm geöffnete Website nicht mehr sehen kann. X10 hat zwar den Ruf der Pop-Unders sowie vielleicht auch seinen eigenen geschädigt, dennoch steht es Ihnen frei, dieses Format in anderem Zusammenhang zu nutzen.

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