Print-Inhalte sind im Web kaum verkäuflich

Internet und TV zusammen läuft laut Internet-Analysten sehr gut / Breitbandausbau langsamer als erwartet

Print-Inhalte sind kaum im Web verkäuflich, für Musik-Download ist es noch zu früh und für TV oder Film fehlen schlicht die Bandbreiten. So lautet das Fazit des Handelsblatts für das Jahr 2001.

„Der Bedarf an Content ist vorhanden, die Bereitschaft dafür zu bezahlen, dagegen nicht“, sagte der Vorstandschef der Spiegelnet AG, Werner Klatten Anfang April, und gab im gleichen Atemzug die Einstellung der Portal-Aktivitäten bekannt.

Der Chef der Online-Tochter des Hamburger Spiegel-Verlags musste laut dem Handelsblatt einräumen, dass man „trotz intensiver Verhandlungen“ keine wirtschaftlich tragfähigen Verträge mit Portalen oder Internet-Providern hatte abschließen können. Der Ableger des Printmagazins “ Der Spiegel“ wollte Inhalte gegen Bezahlung auch an Dritte liefern.

Bis 2003 werden nur zehn Millionen europäische Haushalte über Breitband-Internet verfügen, erwartet jetzt der Marktforscher Jupiter (ZDNet berichtete). Das liegt weit unter bisherigen Prognosen. 2005 sollen es gerade mal 14 Prozent aller europäischen Haushalte sein.

Die Internet-Goldgräberstimmung der europäischen Medienindustrie ist vorerst vorbei, meint das Handelsblatt. Wer auf zahlende Kunden gehofft habe, sei meist enttäuscht worden, wer auf Werbefinanzierung gesetzt hätte, sei von der Konjunkturflaute überrascht worden.

Es werde schon noch alles kommen, meinte der Düsseldorfer HSBC Trinkaus & Burkhardt Internet-Analyst Peter Barkow. „Es dauert nur viel länger als alle erwartet haben.“ Wichtig sei für Medienunternehmen derzeit vor allem, ein Standbein in der realen Welt zu haben. „Internet und TV zusammen, das läuft derzeit richtig gut“, glaubt Barkow.

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1 Kommentar zu Print-Inhalte sind im Web kaum verkäuflich

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  • Am 11. Februar 2002 um 13:26 von Dark Force

    Es liegt am Bezahlen!
    Es gibt keine weit verbreitete Möglichkeit einfach zu bezahlen.

    Jeder der Bezahlen anbietet, will gleich ein geschäft machen und sei es nur die Kaufgewohnheiten zu tracken.

    Und das Produkt müsste weltweit funktionieren und einsetzbar sein.

    Hinzu kommt, dass keiner seinen beschi**enen Windows System das dauernd abstürzt "echte virtuelle Barschaft" anvertrauen würde.

    Und an die Nutzer alternativer Betriebssysteme hat man noch nicht mal gedacht. Obwohl die es sind, die einem Produkt weltweit einen guten Ruf verpassen könnten.

    Daran haperts und daran dass es immer einen geben wird, der die Informationen noch billiger liefern wird.

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