Ausverkauf bei Kimble.org

Hacker mutiert zum Händler: Tassen und T-Shirts vom einstigen Internet-Millionär

Am Tag seines selbst angekündigten Selbstmords wurde aus Kim Schmitz „Seine Königliche Hoheit King Kimble der Erste“. Statt das zeitliche zu segnen mutierte der Hacker zum Onlinehändler: Auf seiner umgestalteten Web-Site bietet der dubiose Geschäftsmann nun Tassen, Mouspads und T-Shirt mit dem eigenen Logo an.

Ob er davon in nächster Zukunft viel haben wird, bleibt fraglich: Wenige Tage nach seiner Flucht aus Deutschland ist Schmitz in Thailand verhaftet worden und wurde heute morgen laut Presseberichten in Deutschland festgenommen.

Schmitz hat seinen Abschied aus Deutschland unter anderem damit begründet, dass ihm als deutscher Großsteuerzahler „statt Respekt nur Spott und Hohn entgegengebracht wird“. Dies sei der Dank für „Risikobereitschaft und Engagement“. Außerdem werde er von deutschen Behörden, Beamten und Paragraphen ständig gebremst und internationale Wettbewerbsfähigkeit damit unmöglich gemacht.

Kurz darauf kündete er auf seiner Site an, dass er an seinem 28. Geburtstag das irdische Dasein beenden wolle. Die Surfer waren eingeladen, dem Ereignis am gestrigen Montag um 17 Uhr beizuwohnen. Zu diesem Zeitpunkt war die Site jedoch so überlastet, dass ein Abruf kaum möglich war.

Die martialische Ankündigung erinnert an frühere starke Sprüche des erfolglosen Investors: So hatte Schmitz vor einem Jahr nach dem Einstieg bei Letsbuyit.com (Börse Frankfurt: LBC) angekündigt, die Powershopping-Site „profitabler als Yahoo“ zu machen.

Es sei kein Problem, die versprochenen 50 Millionen Euro für Letsbuyit.com aufzubringen, tönte Schmitz damals: „Glauben Sie mir, Kimvestor hat die 50 Millionen Euro und mehr“, so der Unternehmenschef. Den Anlegern des Unternehmens versprach er rosige Zeiten: „Wer mich auf dem Weg dorthin begleitet und frühzeitig investiert hat, wird über diejenigen schmunzeln, die auf Grund mangelnden Vertrauens keine 1000 Prozent verdient haben.“

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2 Kommentare zu Ausverkauf bei Kimble.org

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  • Am 22. Januar 2002 um 15:34 von BigTomle27

    Kimble, der Supersicherheitsfachmann
    Zitat:

    "(Kim)Schmitz sent an e-mail to Newsbytes last Friday stating "I am fine and secure." The headers of the message indicated it was sent from a computer connected to a network at the Hyatt Hotel in Bangkok."Quelle:

    http://www.newsbytes.com/news/02/173778.html

    Tja, lieber Herr Kimble-Schmitz. Sie sind wohl etwas außer Übung, was?

    Jeder Depp weiß, dass man sowas heutzutage über Proxyserver macht, um nicht geschnappt zu werden.

    Und der hat sein Geld mit Sicherheitsberatungen für Firmen gemacht. Ist das denn zu fassen?

  • Am 23. Januar 2002 um 0:38 von Madman

    Kim Schmitz genial
    Marketingmäßig war es ja schon nicht schlecht wie er das angestellt hat:

    ein paar Visionen an die richtigen Leute (z.T. "Fach"journalisten) gebracht, natürlich mit der richtigen "Background-Story". Die veröffentlichten den ganzen Schrott dann ungeprüft. (Endlich hatte Deutschland einen "Internet-Goldjungen")

    Andere berichteten ebenfalls darüber (frei nach dem Motto: was die Konkurenz berichtete wird schon war sein). Noch andere berichteten auch darüber…. Und schon war die kostenlose Marketing-Maschine am laufen.

    Das ganze noch mit ein paar Super-Storries vom tollen Luxusleben immer wieder aufgeheizt (mit Öl läuft ja jeder Motor besser).

    Schlieslich die grandios-geniale Sicherheitsfirma an den TÜV verscherbelt. Die Firma musste ja gut sein (das Fernsehen lügt ja nicht).

    Hätte er die Kohle gut angelegt wär wohl ein gutes Leben drin gewesen.

    Aber da war ja der Größenwahn im Weg…

    Wie er die kostenlose PR bekam war schon clever (abgesehen von den letzten 3 Wochen).

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