FBI bestätigt „Magic Lantern“

US-Geheimdienst will tatsächlich mit einem Spionage-Virus gegen vermeintliche Terroristen vorgehen

Jeder wusste davon, doch das FBI hielt sich bedeckt. Bis heute. Der Sprecher des US-Geheimdienstes Paul Bresson erklärte: „Es handelt sich um ein Projekt, dass sich noch in Planung befindet. Daher können wir auch noch nicht mehr darüber sagen.“

Der Plan des FBI mit dem Codenamen „Magic Lantern“ (Laterna Magica) sieht nach früheren Berichten vor, mittels eines Virus die verschlüsselten Daten etwa eines mutmaßlichen Terroristen auszulesen. Dies geschehe nicht unter zu Hilfenahme von Algorithmen, sondern durch das Observieren der in die Tastatur getippten Texte. So könnten die Schlüssel für PGP oder andere Kodiersoftware entdeckt werden.

Dieser Virus dürfte aber nicht von der Software von Antiviren-Unternehmen aufgespürt werden. Führende Firmen aus dieser Branche haben sich daher diese Woche gegen ein solches Vorhaben ausgesprochen (ZDNet berichtete). Die Kaspersky Labs bezeichneten den Plan sogar als Motivation für so genannte Script Kiddies eigene Viren zu schreiben und frei zu setzen.

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3 Kommentare zu FBI bestätigt „Magic Lantern“

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  • Am 13. Dezember 2001 um 17:01 von Stefan

    FBI = Geheimdienst?
    Hallo,

    das FBI ist die Bundespolizei, nicht der Geheimdienst. Der wird immernoch mit ‚CIA‘ abgekürzt…

  • Am 14. Dezember 2001 um 10:05 von Karpi

    Wer haftet bei Sicherheitsloechern
    Von mir aus kann das FBI dass durchziehen, aber ich haette da noch ein paar kleine Bedingungen:

    -Persoenliche, unbeschraenkte und unbegrenzte Haftung des Praesidenten der USA bei der Aufdeckung von Sicherheitsloechern in "Magic Lantern"

    (bevorzugt Kopf)

    -Beweislast das keine Sicherheitsloecher vorliegen liegt bei der Behoerde

    -Unbeschraenkte Haftung bei Ausnutzung der Sicherheitsloecher durch unbefugte

    (Beweislast dass dem nicht so ist traegt Behoerde)

    -Nach spaetestens 8 Wochen muss der abgehoerte informiert, und der Rechner auf Kosten der Behoerde gereinigt werden.

    -Diese Bedingungen gelten innerhalb dieses Universums.

    Naja, waere ausserdem schon nett wenn ein Richter ueber eine solche Massnahme informiert worden ist.

    Was ist mit den Auslaendern, die den Schutz der Verfassung der USA nicht geniessen, kann ich das dann als Angriff auf mein persoenliches Eigentum werten, von dem die USA doch so ueberzeugt sind?

    Welche Art der Notwehr ist dann moeglich?

  • Am 17. Dezember 2001 um 15:50 von Kevin Goslar

    Hintertür
    Ein solcher Virus stellt eine Hintertür in ansonsten "sichere" Systeme dar. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein Hacker, der einen solchen Virus auf seiner Platte zu fassen kriegt, diesen analysiert und diese Hintertür für seine eigenen kriminellen Machenschaften verwendet.

    Des weiteres wird kein Terrorist der Welt seine Mitteilungen einfach nur verschlüsseln, da Verschlüsselung immer knackbar ist. Da redet man ganz einfach in einer Geheimsprache die man dann gar nicht verschlüsseln braucht oder verwendet Software, die andere Zugangscodes verwendet, die nicht auf einer Eingabe per Tastatur geschieht, etwa mittels Touchscreens oder so.

    Was soll das also? Damit kann man doch wieder nur den kleine Mann überwachen. Es ist furchtbar, wie der Terrorismus als Deckmantel für die Aushöhlung der Demokratie verwendet wird.

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