Konsequent einfach – sonst wird eine Chance vertan

Immer mehr Internet-User sind bereit, für Web-Services Geld zu bezahlen. Aber das Geld ausgeben muss einfach und transparent sein

KOMMENTAR – Liebe Internet-Sites! Banner bringen kaum Geld. Diverse Unternehmen versuchen daher jetzt, die User zur Kasse zu bitten. „Geld für Content“ heißt die neue Devise im zweiten Jahrhundert der Internet-Geschichte.

Als zahlungswilliger Kunde wollte ich vor ein paar Tagen Geld für eine Dienstleistung im Web bezahlen. Das weltgrößte Internet-Portal bietet das Versenden von SMS-Nachrichten gegen Bares an. Jede Nachricht kostet ein Credit (Gegenwert neun Pfennig) und der Service ist schnell, zuverlässig und einfach zu bedienen. Gut, der Preis ist in Ordnung, ich zückte also die Kreditkarte und ließ 9,99 Mark abbuchen. Als Gegenwert erhielt ich 111 so genannte Credits. So muss es sein.

Einen Klick entfernt bot das Portal lustige Klingeltöne für mein Handy an. Nach ein paar Klicks hatte ich mich über „Jingle Bells“ entschieden und wollte bestellen. Ein Klingelton kostet zwischen drei und vier Mark, dies würde dann wohl rund 35 Credits kosten. Aber was ist dass? Für den Klingelton soll ich jetzt eine 0190-Nummer anrufen, die pro Minute 3,63 Mark kostet? Aber ich habe doch Credits?

„So nicht“ liebe Internet-Sites. Wenn ich schon für Content zur Kasse gebeten werden muss, dann sollte mir das Bezahlen so einfach wie möglich gemacht werden. Schließlich verlangt mein Supermarkt um die Ecke auch nicht, dass ich den Joghurt mit EC-Karte und die Bananen mit Bargeld bezahle.

Bevor das Verdienen am User losgeht, muss erstmal ein ordentliches Billing-System programmiert werden. Danach muss an der ganzen Benutzerführung gefeilt und erst dann sollte der Pay-Service gestartet werden. Ich – und immer mehr User – sind bereit, für Content zu bezahlen, aber ich werde bestimmt nicht x verschiedene Zahlungsmethoden in Kauf nehmen, nur um einen Klingelton, einen Artikel oder ein Video zu bekommen. Die Zahlungsbereitschaft ihrer Kunden sollten die Internet-Sites jetzt nicht durch umständliche Bezahlmethoden verspielen.

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Neueste Kommentare 

6 Kommentare zu Konsequent einfach – sonst wird eine Chance vertan

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  • Am 27. November 2001 um 11:32 von Jürgen Schlenker

    … und dazu noch sicher!
    Ich stimme dem Autor ausdrücklich zu. Einfach sollte es sein, aber vor allem auch sicher und transparent.

  • Am 27. November 2001 um 18:39 von Frank Arnold

    Transparenz und Einfachheit ist die Nummer 1
    Kein Wunder das es nur sehr wenige gibt die im Onlinegeschäft gut verdienen. Zum Teil ist das Bestellen so nervig, das man nach 10 Minuten keine Lust mehr hat. Ganz zu schweigen das man oft nicht weis ob SSL genommen wird oder nicht. Es gibt allerdings auch positive Beispiele, wie einer der grössten Onlinehandler beweisst.

  • Am 28. November 2001 um 9:30 von Helmut Lutze

    Auch dieser Artikel hat eine Chance vertan
    Aufgrund der Unterüberschrift "Immer mehr Internet-User sind bereit, für Web-Services Geld zu bezahlen" ist eigentlich zu erwarten, aktuelle empirische Fakten über die Einstellung der Internet-User zu kostenpflichtigen Diensten zu erhalten. Tatsächlich wird man aber mit einer rein persönlichen Erfahrung gelangweilt, verpackt in einem niedlichen, pubertär daherkommenden Geschichtchen! Es tut mir leid, aber dieser "Artikel" ist grottenschlecht!

  • Am 4. Januar 2002 um 11:07 von stefan platte

    Einfach per Rechnung
    Bezahlung übers Internet kann aufgrund der Sicherheitsstrukturen und konsequenter Weigerung der Provider für eine Ordnungsgemäße Überwachungsstruktur leider nie wirklich sicher sein. Warum bieten so wenige Firmen eine Lieferung per Rechnung an ? Nachnahme scheint ja auch leider ein Fremdwort für viele Firmen zu sein. Mich persönlich stört es nur, das vermutlich mal wieder jeder Kunde den Schaden mittragen muß, der manchmal durch Onlinegeschäfte entsteht. Ich kann es auch nicht nachvollziehen, das ich für den Ämtergang für Verwandte den Personalausweis und eine Vollmacht vorlegen muss, übers Internet aber jetzt ein Klick mit dem richtigen Login ausreicht. Müßte den Ämtern dann keine unterschriebene Autogrammkarte als Vollmacht ausreichen ?

  • Am 13. Januar 2002 um 15:37 von PJLange

    Na Toll !!!- Was soll das ???
    So einen Schwachsinn habe ich noch nicht gehört, alle statistischen Daten die ich bisher sah, sagten genau das Gegenteil. Wo sind Ihre statistischen Untermauerungen ?. Wenn es so weiter geht, werden wir in Deutschland übel enden. Die Kommunikationsfreudigkeit wird gefrieren. Macht ruhig so weiter, es geht absolut nur noch um Dollarzeichen in den Augen, Neid und Mißgunst. Ich spiel da nicht mit, von mir keine Mark für solche Dienste. Zwar hat man sich an Vieles gewöhnt, aber ich verspreche Ihnen, das kann man sich genauso schnell wieder abgewöhnen.

  • Am 25. Februar 2002 um 23:40 von Anna Nym

    *zück*, *zück*, *zuck zurück*
    Vorausgesetzt mal den Willen, für sovieles, was so lange gratis oder viel einfacher ging, im Web jetzt bares zu lassen –

    wieso in aller Welt ist es nicht möglich, ohne Kreditkarte virtuell zu überleben ?

    Ich hatte noch nie Interesse an einer Kreditkarte und werde mich dem Druck derer auch nicht beugen, die meinen, ohne sei man kein zivilisierter Mensch. Schade für die Angebote, die ich auf diese Weise nicht nutzen kann.

    Das gleiche mit Angeboten wie Paybox etc. Nur für die Möglichkeit, noch auf eine weitere Weise Geld loszuwerden schon wieder kräftig abdrücken, wo es per Rechnung, Bankeinzug oder meinetwegen auch noch Nachnahme auch ginge – ohne mich.

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