Entlassungen bei Linux-Firmen

Lineo und Ebiz greifen zu drastischen Maßnahmen, um dem finanziellen Aus zu entgehen

Die Linux-Company Lineo hat angekündigt, die Hälfte ihrer Angestellten zu entlassen. Das Unternehmen will eine embedded Linux-Version für Set-top-Boxen und Netzwerk-Router entwickeln. 60 Personen werden nach Angaben der Firma freigestellt. Weitere 100 sollen in Tochterfirmen ausgegliedert werden. Zurück bleiben 110 Angestellte, die an den Kernstücken Embedix und RTXC OS sowie Programmier-Tools arbeiten werden, so der Firmenchef Bryan Sparks in einer Stellungnahme.

Lineo wollte eigentlich an die Börse gehen, änderte seine Pläne aber Anfang des Jahres. Im August konnte sich das Unternehmen in einer weiteren Finanzierungsrunde 20 Millionen Dollar sichern, um mit besser gepolsterten Firmen wie Wind River Systems mithalten zu können.

Nachdem Linux immer stärkere Popularität erlangt hatte, versuchten etliche Firmen Ende der 90er Jahre aus dieser Beliebtheit Kapital zu schlagen. Trotz einiger IPOs war es für die meisten Linux-Companies schwierig, Profite zu erzielen und Finanzierungen zu erhalten. Etliche Unternehmen mussten Personal entlassen und ihre Strategien dramatisch ändern.

Auch die Manager von Ebiz, die sich auf den Verkauf von Linux Soft- und Hardware spezialisiert haben, ist klamm. Das Unternehmen hat zusammen mit seiner Unix- und Linux-Tochterfirma Jones Business Systems Gläubigerschutz gemäß Paragraph elf eingereicht, so der Chef Dave Shaw. „Wir wollen uns reorganisieren, aber die Firma nicht aufgeben“, erklärte Shaw in einem Brief an die Aktionäre. „Ein Reorganisierungs-Plan gibt uns die Möglichkeit unsere finanziellen Belastungen umzuschichten, so dass das Geschäft weiter läuft und vielleicht in Zukunft aufblühen wird. So wäre es uns möglich, weiterhin Service und Support anzubieten.“

Shaw erklärte weiter: „Das wirtschaftliche Klima im ersten Halbjahr hat es uns nicht ermöglicht, die finanziellen Mittel zu erlangen, die wir für unseren Business-Plan 2001 gebraucht hätten.“

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