Provider auf Terroristen-Suche

Die Ermittler hoffen durch bei Earthlink und AOL sichergestelltes Material neue Erkenntnisse zu den Terror-Anschlägen zu erhalten

In den USA haben jetzt auch zwei Internet Service Provider (ISPs) bestätigt, dass sie mit dem FBI zusammenarbeiten, um bei der Suche nach den Hintermännern des Anschlags auf das World Trade Center und das Pentagon zu helfen. Der Sprecher der AOL-Filiale (Börse Frankfurt: AOL) in Dulles erklärte: „Wir leiten die von uns empfangenen Informationen unverzüglich an das FBI weiter.“ Ein jetzt DCS1000 genanntes Carnivore-Abhörsystem sei nicht installiert worden.

Der Vize-Kommunikationschef bei Earthlink, Dan Greenfield, bestätigte, dass das in Atlanta ansässige Unternehmen einen Durchsuchungsbefehl nach dem Foreign Intelligence Surveillance Act (FISA) erhalten hat. Dieses Gesetz kann nur vom Verteidigungsminister oder den Chefs des FBI oder der CIA angewandt werden, da es das Postgeheimnis teilweise außer Kraft setzt. Auch Greenfield sagte, es sei kein fremdes Equipment installiert worden.

Der Chef für Computerforensik bei der auf Krisenmanagement und firmenweite Untersuchungen spezialisierten „The Intelligence Group“, Jack Mattera, ist überzeugt, dass die Informationstechnologie eine wichtige Rolle bei der Aufklärung des Falles spielen wird. Bisherige Erkenntnisse wurden jedoch weitestgehend durch konventionelle Befragungen und Investigationen erreicht: „Es gibt einfach Zusammenhänge, die man mit der üblichen Polizeiarbeit nicht sehen kann.“

Von den ermittelnden Behörden wollte sich niemand über die Art der Untersuchung äußern. Privat-Ermittler Mattera ist jedoch überzeugt, dass mit den Online-Durchsuchungen nach Personen gefahndet wird, die in öffentlichen Chatrooms oder auf andere Weise online Informationen veröffentlicht haben. „Für mich ist das der Hinweis, dass eventuell in verschiedenen Newsgroups Informationen gepostet wurden, die zum damaligen Zeitpunkt harmlos erschienen, die aber jetzt Rückschlüsse auf bestimmte Personen erlauben. Vor drei Tagen mag eine E-Mail noch nichtssagend gewesen sein, aber heute kann man vielleicht bestimmte Schlüsse daraus ziehen.“

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