Sony will unter die Top Ten der Chiphersteller

Breit angelegte Allianz der japanischen Industrie entwickelt gemeinsam neue Produktionsmethoden um später Intel Marktanteile streitig zu machen

Einer von Sonys (Börse Frankfurt: SON1) Top-Managern, Tsugio Makimoto, hat das verstärkte Engagement des Konzerns im Halbleiter-Bereich angekündigt. Zwar hat das Unternehmen vor 50 Jahren mit dem Transistor-Radio das erste Halbleiter-Produkt für den Massenmarkt eingeführt. Doch momentan liegt Sony auf der weltweiten Rangliste der Chip-Produzenten auf Platz 19. Bekannter ist die Firma für Audio- und Video-Produkte.

„Ich denke unser Vorsitzender Nobuyuki Idei und andere Verantwortliche haben während der vergangenen zwei oder drei Jahre gemerkt, dass Halbleiter in der Zukunft noch wichtiger werden“, sagte Makimoto kürzlich in einem Interview. „Vieleicht kehren wir jetzt zu unserem historischen Ursprung zurück.“

Anlass für diese neuen Überlegungen ist die Erkenntnis, dass in fast allen Unterhaltungs-Produkten für den Endverbrauchermarkt mittlerweile Chips sitzen und dieser Trend eher noch zunimmt. Der 40-jährige Makimoto gilt als einer der Veteranen in der japanischen Chip-Industrie und hat vor seinem Wechsel zu Sony im vergangenen Oktober sein gesamtes Berufsleben beim Elektronik-Giganten Hitachi verbracht.

Der President des Unternehmens, Etsuhiko Shoyama, wollte es dann auch als freundschaftliche Geste gegenüber Sony verstanden wissen, dass er Makimoto ziehen ließ, um den Mitbewerber auf den neuesten Stand in Sachen Computer-Chips zu bringen. Matsushita ist besser bekannt unter dem Markennamen Panasonic.

Makimotos Vision ist groß: Nach dem „verlorenen Jahrzehnt“ in den 90ern, seit dem Intel den Markt dominiert, will er japanische Firmen zu Ansehen verhelfen: „Ich habe diese Vorstellung, dass Sony und Matsushita eine führende Rolle in der Halbleiter-Industrie einnehmen werden“, so Makimoto. „Durch die digitalen Produkte für Endverbraucher gibt es eine ganz neue Ära, in der jeder wieder Chancen hat.“ Bis 2005 will Makimoto unter den Top Ten der Chiphersteller sein. Sony selbst rechnet damit, dass sich seine Produktion von Halbleitern bis in kommenden vier Jahren verdoppeln oder verdreifachen wird.

Außer der Allianz mit Matsushita ist Sony im Mai eine Kooperation mit Toshiba eingegangen, um gemeinsam einen Weg zur Produktion von Prozessoren mit zehn Mikrometer oder weniger zu finden. Sonys Tochterfirma für die Playstation 2, Sony Computer Entertainment, hat bereits in Sachen Prozessoren und Grafikchips mit Toshiba zusammen gearbeitet. Für die nächste Generation der Konsole ist man eine Allianz mit IBM (Börse Frankfurt: IBM) eingegangen.

Allerdings hat Sony-Konkurrent Hitachi vergangenen Monat ebenfalls eine Kooperation mit Matsushita verkündet. Bei erfolgreichem Verlauf will man eventuell gemeinsam einen Chip entwickeln.

Kontakt:
Sony, Tel.: 0221/5370 (günstigsten Tarif anzeigen)

Hitachi, Tel.: 0211/529150 (günstigsten Tarif anzeigen)

Toshiba Infoline Deutschland, Tel.: 01805/224240 (günstigsten Tarif anzeigen)

Panasonic, Tel.: 040/85490 (günstigsten Tarif anzeigen)

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