Ex-Lucent-Mitarbeiter wegen Industriespionage angeklagt

Trio wollte angeblich mit chinesischem Staatsbetrieb den Klon eines Lucent-Produkts an ISPs in der Volksrepublik verkaufen

Zwei ehemalige Mitarbeiter des gebeutelten Telekommunikations-Ausrüsters Lucent (Börse Frankfurt: LUC) sowie eine weitere Person sind in den USA unter dem Vorwurf der Industriespionage angeklagt worden. Der 30-jährige Hai Lin und der 33-jährige Kai Xu sollen gemeinsam mit dem bei Village Networks beschäftigten 37-jährigen Yong-Qing Cheng versucht haben, den Klon eines Lucent-Produkts an chinesische Internet Service Provider (ISPs) zu verkaufen. Village Networks vertreibt optische Netzwerke.

Die drei Angeklagten sollen sich gebrüstet haben, dass ein gemeinsam mit der Pekinger Datang Telecom Technology gegründetes Joint-venture das „Cisco von China“ werden würde. Das Unternehmen wollte einen Klon von Lucents Daten- und Sprach-Übertragungssystem Pathstar an chinesische ISPs vertreiben. Das behauptet laut Klageschrift das FBI.

Nach Erkenntnissen der Ermittler wurde ein wesentlicher Teil des Pathstar-Source Codes an Datang Telecom übermittelt. Das Unternehmen befindet sich überwiegend in chinesischem Staatsbesitz. Der bei Lucent als Consultant für das Pathstar-System beschäftigte Cheng soll gemeinsam mit den beiden anderen Beschuldigten im Oktober in China mit Datang-Mitarbeitern zusammengetroffen sein.

Lucent erklärte, man habe das Pathstar-System Anfang des Jahres aus dem Sortiment genommen. Im Februar sei der Diebstahl dann entdeckt und die Behörden alarmiert worden. Laut Auskunft von auf Industriespionage spezialisierten Anwälte wird der Prozess von der Technologie-Industrie genau beobachtet, da die Entscheidung als richtungsweisend für den Umgang mit geistigem Eigentum in solchen Fällen gesehen wird.

Kontakt:
Lucent Call-Center, 0800-360300

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