Initiative „Internet ohne PC“ gegründet

Interessenverband stellt Thesen zur Internet-Zukunft vor / Fordert Zusammenarbeit von Wirtschaft und Politik zur Internet-Verbreitung

Hannover – Die Firmen Aventeon, Clarity, Jamba, Space2go und Xcelerate haben sich auf der CeBIT zur Initiative „Internet ohne PC“ zusammengeschlossen. Ziel ist es, den Einsatz von Internet Appliances (IA) zu fördern und eine umfassende Nutzung des Internet ohne PC zu ermöglichen. Das Spektrum reicht vom Internet-Telefon fürs Festnetz über das Internet-Handy und den Online-Organizer sowie Organizer-gesteuerte Dienste für unterwegs bis zum Internetbildschirm im Auto.

Die Initiative hat anlässlich ihrer Gründung eine Reihe grundsätzlicher Thesen aufgestellt. Demnach werden IAs den PC innerhalb von drei Jahren als Internet-Zugangsgerät überholen. Für das Jahr 2005 rechnet die Initiative mit weltweit rund 100 Millionen genutzten Internet-Zugangsgeräten. Auch der Funktionsumfang der Geräte soll wachsen: Das Handy der Zukunft als wichtigste Internet Appliance ist demnach Telefon, Internet-Surfstation, Spielkonsole, persönlicher Organizer, Musikplayer und Digitalkamera in einem.

Auch wenn das mobile Internet derzeit noch unter Kinderkrankheiten leide, wird es sich dennoch zum allgegenwärtigen Massenmarkt entwickeln, spekuliert die Initiative. Auch das Telefonnetz, die Radio- und Fernsehtechnik, die PC-Branche und das stationäre Internet hätten in den ersten fünf bis zehn Jahren ihres Bestehens unter solchen Belastungen gelitten. Die Initiative geht davon aus, dass die meisten IA-Geräte derzeit noch gar nicht erfunden sind. „Als in den 40er Jahren der erste Computer erfunden wurde, konnte sich niemand heutige Notebooks vorstellen“, lautet die Verbandserklärung.

Künftig werden demnach auch persönliche Daten wie Terminkalender, Adressen, Videos, Musik und Schriftstücke im Netz stehen. Auf diese könne der Nutzer dann jederzeit gezielt zugreifen. In Zukunft soll das Internet hauptsächlich lokal genutzt werden: Der Nutzen vieler Internet-Dienste steige drastisch, wenn man berücksichtige, wo sich der Verbraucher jeweils aufhalte. Wer beispielsweise ein Restaurant sucht, bevorzugt demnach typischerweise Tipps im Umkreis von 10 bis 20 Kilometern statt einer weltweiten Recherche.

Auch die Kommunikation mit den Geräten wird einfacher, sollten die Prognosen des neuen Verbands Realität werden: Die Internet-Armbanduhr der Zukunft soll gesprochene Fragen verstehen und per Sprachausgabe „mündlich“ beantworten, so dass umständliches Tippen überflüssig werde. Im Gegensatz zum jetzigen Internet soll das Internet mit „Digitalen Agenten“ selbst auf die Suche nach gewünschten Informationen gehen und sich per Internet Appliance zurückmelden, sobald diese Suchagenten fündig werden. Auch wenn es bereits Verfahren zum Handy-Payment gebe, die einfacher, schneller und sicherer als PC-Lösungen seien, werden sich Internet Appliances in den nächsten Jahren zu „digitalen Geldbörsen“ entwickeln.

Voraussetzung für all diese Entwicklungen sei aber, die Netze sicher zu machen und die Privatsphäre als schützenswertes Gut zu begreifen. Eine Gemeinschaftsinitiative der Wirtschaft und der Politik sei nötig, um die Bereitschaft der Bevölkerung zu erhöhen, sich auf das digitale Zeitalter einzulassen, und um das Internet über die enge PC-Welt hinaus zu verbreiten.

In diesem Jahr prämiert das internationale Newsteam von ZDNet die besten Produkte und Services der CeBIT 2001 in sechs Kategorien. Hat diese Initiative den ZDNet CeBIT-Award 2001 verdient? Vorschläge werden im ZDNet-Forum gesammelt.

Kontakt: Jamba (Mitgründer der Initiative), Tel.: 030/69538120

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