AMD-Gründer Sanders geht 2002

Der Firmenchef gilt in der Branche als Legende und bildete stets das schillernde Gegenstück zum perfektionistischen Intel-Boss Andy Grove

Der legendäre Gründer der Chipschmiede AMD Jerry Sanders hat angekündigt, sich im April 2002 aus der Firmenspitze zurückzuziehen. Bis zur Hauptversammlung will der Firmengründer noch die Zügel in der Hand halten und dann an seinen designierten Nachfolger Hector de Ruiz übergeben. Ruiz fungiert derzeit als President und Chief Operating Officer (COO).

Sanders will bis 2003 als Geschäftsführer weiter arbeiten. Dieser Vorgang war von Beobachtern erwartet worden, seit Ruiz im Januar 2000 von Motorola gekommen war. Der Arbeitsvertrag des Managers enthielt eine Klausel, die ihm eine Entschädigung von 1,5 Millionen Dollar zusprach, falls er bis Ende 2002 nicht Chief Executive Officer (CEO) des Unternehmens sei.

Sanders hatte seit der Firmengründung von AMD 1968 einen erbitterten Kampf gegen Intel und vor allem gegen dessen langjährigen Chef Andy Grove geführt. Als Sanders, der bis dahin im Vertrieb tätig gewesen war, 1968 AMD gründete, musste er lange nach Geldgebern suchen. Viele hatten bereits in das kurz zuvor gegründete Intel (Börse Frankfurt: INL) investiert und vertrauten auf dessen technisch hochgerühmte Firmengründer Gordon Moore und Robert Noyce.

Während sein langjähriger Rivale Grove stets als trockener Techniker und besessener Perfektionist galt, ist Sanders eine eher schillernde Gestalt in der Welt der Halbleiterindustrie. Die Höhe seines Gehalts gab oft Anlass zu Streitigkeiten mit dem Aufsichtsrat. Die jüngste Anekdote um Sanders besagt, dass er bei einer Konferenzschaltung mit Finanzanalysten nur deshalb so blechern klang, weil er vom Urlaub in Paris aus anrief und nicht in der kalifornischen Firmenzentrale saß.

Kontakt:
AMD, Tel.: 089/45053161

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