Kurth: Der Flaschenhals Ortsnetz muss weg

Neuer Chef der Regulierungsbehörde trug seinen ersten Jahresbericht vor

Der neue Chef der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Regtp) hat am Dienstag in Bonn den Jahresbericht 2000 vorgelegt. Darin macht er drei Haupttrends aus: Die anhaltende Wachstumsdynamik des Telekommunikationsmarktes, die erfolgreiche Wettbewerbsorientierung sowie den nach wie vor vorhandenen Flaschenhals Ortsnetzzugang.

Kurth will daher diesem Thema in Zukunft die „besonderen Anstrengungen der Regulierungsbehörde“ widmen. „In 60 deutschen Großstädten über 100.000 Einwohner besteht grundsätzlich die Wechselmöglichkeit zu einem alternativen Anschlussanbieter. Es ist aber explizit darauf hinzuweisen, dass in vielen Städten erst seit kurzem und nicht in allen Stadtbezirken eine Wechselmöglichkeit besteht. In 51 Prozent der 188 deutschen Städte über 50.000 Einwohner können sich Kunden zwischen der Deutschen Telekom und einem – in manchen Städten sogar mehreren Wettbewerbern – als Anschlussanbieter entscheiden“, so der Präsident der Regtp.

Allerdings lag der Anteil der Nicht-Telekom-Anschlüsse Ende 2000 bei 1,5 Prozent von über 50 Millionen Kanälen. Die Telefonkanäle sind laut Regtp zur Zeit zu zwei Dritteln mittels von der Telekom gemieteten Leitungen umgesetzt. Ende 2000 hatte die Telekom 321.000 solcher Mietleitungen (TAL) vergeben.

Laut Kurth hat das gestiegende Verbindungsaufkommen in den Telefonnetzen durch den Internet-Traffic die Preisrückgänge der Branche mehr als kompensiert. So habe sich der Internetverkehr im Telefonnetz im vergangenen Jahr verdreifacht. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 65 Milliarden Festnetz-Minuten durch alle Telekommunikationsanbieter verkauft. Im ersten Halbjahr 2000 hatten Internet-Verbindungen einen Anteil von 26 Prozent am Gesamtverkehr im Festnetz. Verbindungen ins Mobilnetz haben fünf Prozent ausgemacht.

Die drei größten Online-Anbieter in Deutschland haben im Jahr 2000 laut Kurtz 9,3 Millionen Teilnehmer erreicht, das entspricht geschätzten 24 Prozent der Haushalte. Auch die Mobilfunknetze konnten laut dem Regulierer starke Zuwachsraten erzielen. So wurden 2000 in Deutschland 48,145 Millionen Minuten Handy-Minuten vertelefoniert. Das ist ein relativer Zuwachs von 105 Prozent, so Kurth. Ende 2000 hatten somit 59 Prozent aller Deutschen ein Mobiltelefon.

Kontakt:
Regulierungsbehörde, Tel.: 0228/149921

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