Morgen werden Weichen für Speicherindustrie gestellt

Ein Mannheimer Gericht muss klären, ob Rambus generelle Lizenzgebühren eintreiben darf

Für die Hersteller von Speicherbausteinen werden am morgigen Mittwoch die Weichen für das 21. Jahrhundert gestellt: In Mannheim muss das Gericht über eine Patentklage von Rambus gegen Micron Technology und Hyundai entscheiden. Genau wie im Falle einer anhänglichen Klage gegen Infineon will Rambus Gebühren für die Fertigung von SDRAM- und DDR-Speichern eintreiben.

Sollte das Mannheimer Gericht im Sinne des Klägers befinden, hätte Rambus die Lizenz zum Geldeintreiben bei prinzipiell jedem Hersteller von Speicherbausteinen. Analysten gehen von rund 30 Milliarden Dollar im Jahr aus, die Rambus auf diese Weise verdienen würde.

Sieben Konzerne, darunter beispielsweise Samsung, warten das Mannheimer Urteil erst gar nicht ab: Sie haben sich bereits bereit erklärt, Lizenzgebühren für die Fertigung von Speichern an Rambus zu entrichten (ZDNet berichtete laufend).

„Ich bin sicher, dass Rambus damit durch kommt“, erklärte der unabhängige Patentexperte Rich Belgard gegenüber ZDNet. „Der Fall ist ziemlich eindeutig“. Sollte die Firma allerdings mit ihrer Klage scheitern, verliert sie alles. Sie muss dann auch die bereits erhobenen Lizenzgebühren zurückzahlen. Das bestätigte der Senior Vice President von Rambus, Avo Kanadjian. Gleichzeitig zeigte er aber Zuversicht: Mit einem negativen Bescheid rechne in seinem Hause niemand.

Rambus hält das Recht an fast jeder Speichertechnik. Die Firma hatte 1990 eine ganze Reihe von Patenten auf solche Techniken angemeldet, seit 1999 gehört ihr auch das Recht auf die Rambus-Konkurrenztechnik DDR. Dadurch kann sie die Branche mit Klagen überziehen, sollte sich ein Hersteller den Gebühren zu entziehen versuchen. Bislang letztes Opfer: Infineon.

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