FBI blockiert Carnivore-Untersuchung

Die Hälfte der offen gelegten Dokumente ist geschwärzt

Das FBI hat rund 750 Seiten fassende Dokumente über sein E-Mail-Schnüffelprogramm Carnivore veröffentlicht. Allerdings ist gut die Hälfte der Dokumente geschwärzt – also unleserlich. „Damit haben wir aber gerechnet“, erklärte der Anwalt der Bürgerrechtsbewegung EPIC (Electronic Privacy Information Center), David Banisar. EPIC hatte mit Berufung auf das „Freedom of Information“-Gesetz erfolgreich auf eine Herausgabe der Daten geklagt.

„Von den Dokumenten, die sie uns ganz vorenthalten haben, betreffen etwa 160 „Omnivore“, so Banisar. Omnivore ist der Codename für eine Vorgängerversion von Carnivore, die auf Suns (Börse Frankfurt: SSY) Solaris-Betriebssystem basiert. Soviel geben die Papiere aber Preis: Carnivore wurde im Februar 1997 initiiert und im Juni 1999 durch eine Windows NT-basiertes System ersetzt.

Das FBI kann mit der Carnivore-Software auf richterliche Anordnung hin bei einem ISP die Mails eines seiner Kunden mitlesen. Die Entwicklung und Erprobung von Carnivore fand unter höchster Geheimhaltung statt, was bei bekannt werden des Projekts zu scharfer Kritik von Bürgerrechtsgruppen führte. Da Daten zu Carnivore veröffentlicht werden sollen, sucht das US-Justizministerium gerade eine Uni, die Carnivore auf seine Rechtmäßigkeit durchleuchten sowie die Veröffentlichung leiten soll.

Carnivore entsteht unabhängig vom geheimen Spionageprojekt Echelon, demonstriert dennoch eindrücklich, wie wenig der Schutz der Privatsphäre in der digitalen Welt zählt. ZDNet hat zu der Entstehungsgeschichte, der Wirkungsweise sowie den Zielen und Hintermännern von Echelon einen internationalen News Report zusammengestellt.

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