Alle Benchmarks: AMDs „Thunderbird“ besticht

PC Professionell testet den Athlon-Nachfolger / Schneller als Pentium III

AMD hat heute auf der Computex in Taipeh, Taiwan, und in Dresden seinen „neuen Athlon-Prozessor“ (Codename: „Thunderbird“) der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Produkt-Launch passiert „zufällig“ am selben Tag wie die Vorstellung des Solano-Chipsatzes von Konkurrent Intel (Börse Frankfurt: INL). PC Professionell hat den AMD-Chip im Labor getestet und bereits ausführliche Benchmark-Werte veröffentlicht.

Der Prozessor verfügt über sechs verschiedene Taktraten: 1 GHz, 950, 900, 850, 800 und 750 MHz und einen on-Die-L2-Cache, so dass der Donnervogel hauptsächlich als Sockel-A-Variante zur Verfügung stehen wird. Eine Slot-A-Bauform soll übergangsweise nur an große OEMs ausgeliefert werden. Als erste dieser Firmen haben Compaq (Börse Frankfurt: CPQ), Fujitsu-Siemens, Gateway, Hewlett-Packard (HP; Börse Frankfurt: HWP) und IBM (Börse Frankfurt: IBM) den Einsatz der neuen Prozessoren mitgeteilt.

Der Athlon mit 1 GHz kostet bei Abnahme von 1000 Stück 990 Dollar, der mit 950 MHz 759 Dollar, der mit 900 MHz 589 Dollar, der mit 850 MHz 507 Dollar, der mit 800 MHz 359 Dollar und der mit 750 MHz 319 Dollar.

Das Hauptfeature des „Neuen Athlon“ ist sein 256 KByte großer integrierter L2-Cache. Im Gegensatz zum „alten“ Athlon, der über 512 KByte L2-Cache verfügt, kann der Thunderbird den Zwischenspeicher mit vollem CPU-Takt ansprechen. Ab 750 MHz fällt die Frequenz auf zwei Fünftel ab, die Spitzenmodelle ab 900 MHz können gar nur mit einem Drittel des CPU-Taktes auf den L2-Cache zugreifen. Durch das verbesserte Ansprechen des Zwischenspeichers dürfte die Performance etwas höher als bei den bisherigen Athlons ausfallen. Die neuen Chips setzen einen PC133-Speicher und einen 200-MHz-Systembus ein.

Zum ersten Mal verwenden die Texaner beim Thunderbird Kupfer zur Verbindung der Millionen von Transistoren. Mit einer besseren Leitfähigkeit als Aluminium sollen auf Basis von Kupferleiterbahnen Taktfrequenzen jenseits von 1000 MHz möglich sein. Konkurrent Intel setzt erst nächstes Jahr mit der Umstellung auf 0,13 Micron breiten Strukturen auf Kupfer. Die Kupfer-Thunderbirds werden ausschließlich in AMDs Fab 30 in Dresden, der von AMD sogenannten „Megafab“, gefertigt. Die Anlage in Austin Fab 25 produziert dagegen noch mit Aluminium.

Ebenfalls heute will AMD für das Low-Cost-Segment den Duron gegen den Celeron von Intel ins Rennen schicken. Der Name stammt von dem lateinischen Wort durare ab, was langlebig oder ausdauernd bedeutet. Duron kommt mit Taktraten von 700, 650 und 600 MHz. In wenigen Wochen soll eine Variante mit 750 MHz folgen.

Der 600er kostet 112 Dollar, der 650er 154 Dollar und der 700er 192 Dollar – jeweils im Tausenderpaket. Die Chips sind damit deutlich teurer als im Vorfeld erwartet.

Den Duron wird es laut AMD nur im Sockel-A-Format geben. Er basiert auf einem 100 MHz DDR-Frontsidebus. Erste Exemplare werden heute an PC-Hersteller ausgeliefert, der „offizielle Launch“, so AMD, sei aber erst für Mitte bis Ende dieses Monats geplant.

Auch der Duron verfügt über einen integrierten L2-Cache, der mit 64 KByte jedoch relativ klein ist. Der Hauptkonkurrent Celeron von Intel verfügt dagegen über einen 128 KByte L2-Cache. Zählt man jedoch L1- und L2-Cache des Duron (128 KByte plus 64 KByte) zusammen, liegt die Gesamtgröße des Cachespeichers über der des Intel Celeron (32 KByte plus 128 KByte). Je nach Chipsatz kann der Duron auf den Speicher mit 100 oder 133 MHz zugreifen. Intels Billig-Chip penetriert den Speicher derzeit nur mit 66 MHz.

Aktuelles und Grundlegendes zu Prozessoren und Mainboards von AMD über Intel bis Cyrix bietet ein ZDNet-Special.

Kontakt:
AMD, Tel.: 089/450530

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