Regierung startet Programm zur Internetforschung

200 Millionen Mark bis 2005 / Ideenwettbewerb zur Virtuellen Realität / Bildungssoftware-Programm angekündigt

Hannover – Die Bundesregierung will ihr Aktionsprogramm zur Förderung von Internet-Technologien aufstocken: Dazu hat die Ministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, auf der CeBIT angekündigt, bis zum Jahr 2005 zusätzlich 200 Millionen Mark für die Förderung von Internet-Forschung und die Weiterentwicklung Virtueller Realität bereit zu stellen. Zunächst sollen Netzwerk-Projekte und Problemlösungen zu mobilen Agenten und zur schnelleren Anbindung von Geräten, Fahrzeugen, Maschinen und Robotern ans Internet gefördert werden.

Ein weiterer Forschungsschwerpunkt des Programms liegt auf dem Kommunikationsstandard für Mobilgeräte UMTS (Universal Mobile Telephony Standard). UMTS arbeitet mit zwei MBit/s Übertragungsrate deutlich schneller als ISDN und soll bis Mitte des Jahrzehnts eine ähnliche Verbreitung wie die heutigen GSM-Netze finden. Deutschland sei auf dem Gebiet mobiler digitaler Technik „in Europa Technologieführer“ und dürfe nicht zulassen, diese Rolle zu verlieren, sagte die Ministerin.

Mit einem Ideenwettbewerb zur Virtuellen Realität, der mit Preisen und Zuschüssen prämiert ist, will die Bundesregierung die Schaffung von High-Tech-Arbeitsplätzen in Deutschland fördern. Bulmahn unterstrich den realen Nutzen von virtueller und besonders der „erweiterten Realität“. Diese Technik unterstützt beispielsweise Ärzte bei der Operation, indem sie ihnen über eine halbverspiegelte Brille zusätzlich zum realen Bild Arbeitsanweisungen oder 3D-Modelle des Operationsobjekts projiziert.

In näherer Zukunft will Bulmahn ein Programm zur Förderung von Internet-Software vorstellen, das mit 100 Millionen Mark pro Jahr bezuschusst werden soll.

Zum Abschluss der Pressekonferenz versuchte sich die Ministerin selbst an einem prototypischen Aufbau zu „erweiterten Realität“. Unterstützt von einem „Montagehandbuch der Zukunft“, das ihr Arbeitsanweisungen über eine 3D-Brille zeigte, sollte sie ein Türschloss in eine Autotür einbauen, scheiterte aber. Dies unterstreiche die weitere Förderungswürdigkeit solcher Projekte, scherzte die Ministerin.

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