Die E-Serie von Fujitsu-Siemens besteht aus besonders leistungsfähigen, aber auch besonders schweren Notebooks. Die Geräte kommen als Desktop-Ersatz in Frage – für User, die bereit sind, etwas schwerer an ihrem Notebook zu schleppen. Innerhalb der Reihe heißt das Spitzenmodell E-6646. Es bringt einen Spitzen-Akku mit 4500 Milliampèrestunden in den Test, einen Pentium-III-M mit 1066 MHz und Intels 830MP-Chipsatz mit ins Testlabor. Anderen Notebooks der E-Series hat es das Display mit maximal 1400 mal 1050 Pixeln voraus.

Der Pentium-M mit 1066 MHz ist nicht einfach ein paar Takte schneller als etwa das Modell mit 933 MHz, er besitzt auch doppelt so viel, nämlich 512 KByte Cache, was zur Leistungssteigerung beiträgt. In Verbindung mit dem gleichfalls von Intel gebauten Chipsatz 830MP spart er zusätzlich Strom. Fujitsu-Siemens hat diese Kombination im Lifebook E6646 mit dem Mobility-M6-Grafikchipsatz von ATI verbunden, um einen leistungsfähigen Desktop-Ersatz zu bauen.

Vom Grafikchipsatz profitiert nicht zuletzt das 14,1-Zoll-Display, das die für ein Notebook hohe Auflösung von 1400 mal 1050 Punkten schafft. Sie empfiehlt sich allerdings nur für spezielle Anwendungen wie Desktop-Publishing, Grafikprogramme, die Bearbeitung von Fotos oder das Editieren von langen Texten. Oder natürlich für Webdesigner, die viele Fenster gleichzeitig offen haben. Aber Standardschriftarten strengen die Augen in der kleinen Darstellung sehr an. Wer das Notebook oft an einen externen Monitor koppelt, wird die hohe Auflösung mehr schätzen.

Und die Grafikstärke des Notebooks lässt sich auch anders als durch große Auflösungen nützen. Ein DVD-Laufwerk gehört zum Lieferumfang. Wie das ebenfalls enthaltene Floppy-Laufwerk passt es in den Multifunktionsschacht an der rechten Seite des Gehäuses. Diesen Schacht kann man wie mittlerweile bei fast allen Notebooks für Laufwerke nutzen, aber auch für einen zusätzlichen Akku oder eine zweite Festplatte.

Eine Festplatte mit 20 GByte ist bereits eingebaut, aber nur 4 GByte davon formatiert (zumindest, wenn man unter den beiden Installationen Windows 2000 auswählt). Es ist eine IBM Travelstar mit 4200 Umdrehungen in der Minute.

Das leicht auswechselbare Laufwerk sitzt links vorne, gleich bei der Infrarot-Schnittstelle. Daneben finden sich zwei PC-Card-Schächte vom Typ II, gefolgt vom Lüfter und den Anschlüssen für Modem und Netzwerk. An der Rückseite schließt man das Netzteil und eine optionale Dockingstation an. Es folgen zwei USB-Ports, serielle und parallele Schnittstelle, Monitor-Ausgang und eine PS/2-Schnittstelle. Auf der rechten Seite findet der Benutzer wie bereits angesprochen Akku und das auswechselbare Laufwerk.

Mit Windows 2000 als Betriebssystem schafft das E6646 fast die Benchmark-Rekorde des Dell Inspiron 8100. 37,5 Punkte im Business Winstone 2001 sowie 52,6 im Content Creation Winstone sind mehr als zufriedenstellend. Wer mit diesem Notebook arbeitet, braucht keinen Desktop mehr. Im Battery Mark 4.01 liegt das Fujitsu-Siemens-Notebook mit 2 Stunden 35 Minuten sogar auf einem der vorderen Plätze.

Ein kleines Software-Paket ist vorinstalliert, nämlich Word und Works von Microsoft in aktuellen Versionen. Nicht vorinstalliert ist dagegen WinDVD, die Player-Software für DVD. Überhaupt ist die Voreinstellung keineswegs optimal. Dass wie erwähnt unter WIndows 2000 nur 4 von 20 GByte formatiert sind, ist zwar kein Problem, aber ein wenig lästig. Und standardmäßig steckt das Floppy-Laufwerk im Wechselschacht. Wie man das Laufwerk wechselt, steht aber nicht in der mageren Anleitung „Erste Schritte“. Eine ausführlichere Dokumentation ist in Papierform nicht vorhanden. (Man muss einen kleinen Hebel neben dem Laufwerk umlegen und diesen dann ins Gehäuse hineindrücken – das ist nicht wirklich intuitiv.)

Pluspunkte erzielen die beiligenden Kleinteile. Fujitsu-Siemens legt Telefon-Stecker für die meisten europäischen Länder bei. Außerdem gehört ein Adapter für Speicherkarten im PC-Card-Format dazu, mit dem etwa Smartcards aus der Digicam direkt ausgelesen werden. Auch hat Fujitsu-Siemens an eine Plastik-Abdeckung für die Anschlüsse an der Rückseite gedacht.

Äußerlich ist das Notebook so groß und schwer, wie man es von einem Desktop-Ersatz erwartet. Das Geät selbst wiegt – bei leerem Laufwerksschacht – 2,6 kg. Mit Netzteil und eventuell sogar zwei Laufwerken (oder Zweitakku) summiert sich das auf rund 3 kg reales Reisegewicht. Das silbrige Design ist nicht jedermanns Sache, aber gegen die Tastatur mit ihren farblich leicht abgehobenen Funktionstasten lässt sich wenig einwenden. Über der Tastatur zeigt ein kleines LCD den Status des Rechners und der Batterie an. Insgesamt erinnert das Design an einen Mercedes in Metallic – manche Leute finden es scheußlich, andere kaufen es, und bequem ist es allemal – aber nicht leicht zu tragen.

Das Lifebook E6466 erzielt sehr gute Benchmark-Werte – kein Wunder, da es mit hochwertigen Bausteinen ausgestattet wurde. Das Design ist Geschmackssache, das Zubehör mittelmäßig – so gehört der Port-Replikator nicht zum Lieferumfang. Die Konfiguration könnte etwas benutzerfreundlicher sein.

Extras wie Bluetooth oder Wireless LAN sind bei diesem Notebook nicht vorgesehen, können aber durch PC-Cards nachgerüstet werden.

Der Straßenpreis von knapp über 7000 Mark ist angemessen. Wer vor allem ein Arbeitspferd sucht, könnte das Notebook sogar günstig finden.

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