Mit 1,2 kg Gewicht inklusive Akku ist das Evo N200 eines der leichtesten Notebooks mit 10,4-Zoll-Bildschirm. Ein Tualatin-Chip mit 700 MHz, 192 MByte RAM und eine Auflösung von 1024 mal 768 Punkten versprechen gute Performance für Manager, deren Notebook leicht und repräsentationsfähig sein muss.

Das Evo N200 macht die ersten Punkte durch sein Äußeres. Das Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung, die tippsichere Tastatur, der kleine aber klare Bildschirm und vor allem das Gewicht von 1200 Gramm laden dazu ein, mit diesem Notebook spazieren zu gehen oder es in die Oper mitzunehmen – zum Renommieren.

Um Form und Gewicht besser kontrollieren zu können, setzt Compaq einen Lithium-Polymer-Akku ein. Dieses Material ist besser formbar als ein Lithium-Ionen-Akku. Allerdings sollte man Akkus dieses Typs regelmäßig kalibieren – und diese Funktion steht nur im BIOS zur Verfügung. Das bedeutet zusätzliche Arbeit für den IT-Support im Unternehmen, denn die Zielgruppe des N200 kennt das BIOS gewöhnlich höchstens vom Hörensagen. Der Akku liefert zusammen mit dem sparsamen Pentium-M eine sehr gute Leistung ab. 2 Stunden 10 Minuten hält das Notebook unter der Belastung durch den Battery Mark 4.01 durch. Ein Ergebnis von über 2 Stunden ist in dieser Gewichtsklasse bereits ungewöhnlich. Zudem kann man die Laufzeit durch einen externen Stabakku verlängern, wie ihn das Vorgängermodell Armada M300 hatte.

In der Praxis kann man mit dem Notebook noch länger arbeiten. Der Pentium-M fährt die Taktrate automatisch von 700 auf 300 MHz herunter, wenn diese Leistung ausreicht. Als Chipsatz hat Compaq den eigentlich für Celeron-Notebooks optimierten Intel 440MX installiert, für die Grafik ist ein ATI Mobility-L-Chipset integriert. Letzterer verfügt über 4 MByte SGRAM Speicher.

Angesichts dieser Kombination sind 36,1 Punkte im Content Creation Winstone 2001 überraschend gut. Im Business Winstone 2001 kommt das Notebook auf 28,4 Punkte. Der Tualatin-Prozessor leistet im Verbund mit 192 MByte RAM gute Arbeit. Der Hauptspeicher lässt sich leider nicht weiter aufrüsten.

Die Ausstattung mit Anschlüssen ist selbst ohne Docking-Station erfreulich. Der Infrarot-Anschluss sitzt an der linken Seite, sodass er immer leicht zugänglich ist – etwa für die Kommunikation mit Handy oder Handheld. Rechts ist ein PC-Card-Slot vom Typ II angebracht, ab Werk mit einem Platzhalter aus Plastik belegt. Hinten finden sich neben dem Docking-Anschluss gleich zwei USBs, Monitorausgang, Netzwerk- und Modem-Anschlüsse.

Wenn das Notebook durch sein Äußeres und seine Leistung Begehrlichkeiten weckt, so hat es doch Schwachstellen. Die dünne Silberschicht des Deckels ist sehr empfindlich; stößt man etwa mit der Ecke an den Tisch, splittert diese Schicht ab. Die Tastatur ist an sich angenehm, jedoch irritieren die übergroßen Symbole für Sonderfunktionen. Und beim scheinbar günstigen Preis muss man bedenken, dass die Docking-Station unbedingt erforderlich ist, will man nicht allein mit USB-Geräten auskommen.

Die Docking-Station selbst ist kompakt und formschön. Sie besitzt einen Multifunktionsslot, der mit diversen Laufwerken belegt werden kann, Lautsprecher und eigene Anschlüsse, auch für Strom. Doch selbst, wenn das Netzteil angeschlossen ist, lässt sich das Laufwerk nicht ohne Notebook öffnen. Das getestete Laufwerk, ein 24fach-CD-ROM, rattert unangenehm. Es kostet zusammen mit der „mobilen Erweiterungseinheit“ 581 Mark.

Die Laufwerke der Evo-Modelle sind kompatibel, was größere Firmen mit Notebook-Pool freuen wird. Software ist außer dem Betriebssystem Windows 2000 und einigen Utilities nicht vorgesehen.

Das Compaq Evo N200 ist derzeit eines der attraktivsten Notebooks. Trotz kompakter Maße und geringen Gewichts hat es eine befriedigende Ausstattung mit beispielsweise zwei USB-Anschlüssen, 20 Gyte Festplatte und XGA-Auflösung.

Die Performance ist für die Subnotebook-Klasse deutlich überdurchschnittlich. Dennoch, aufgrund von Leistung und Auflösung ist das Notebook nichts für Techniker und Programmierer. Zielgruppe dürften auch durch den Preis viel reisende Manager sein.

Auch gegenüber dem Vorgänger Armada M300 ist das Evo N200 eine deutliche Verbesserung. Der Akku sitzt nun im Gerät, und dennoch wurde alles kleiner und besser realisiert. Den Preis konnte Compaq mit 4787 Mark noch vergleichbar niedrig halten. Dazu kommen zumindest 581 Mark für die mobile Erweiterungseinheit inklusive CD-ROM.

Das Evo N200 bekommt die Kaufempfehlung der ZDNet-Redaktion.

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