Im Laufe der Zeit hat Iomega eine Reihe innovativer Produkte herausgebracht, so unter anderem das ruhmreiche ZIP-Laufwerk. Leider erweist sich das neue Laufwerk von Iomega, der 52x/24x/52x CD-RW (USB 2.0), nicht gerade als würdiger Nachfolger. Seine Größe und Gewicht schränken die Tragbarkeit des Laufwerks ein, und die beigefügte HotBurn-Software ist zwar einfach zu benutzen, dämpft jedoch bei manchen Tests die Leistung. (Die Performance des Laufwerks wurde nach dem Wechsel auf Nero Burning ROM 5.5 deutlich besser.) Ein Pluspunkt ist jedoch, dass Iomega erstklassigen Online-Support sowohl für das Laufwerk als auch die Software bietet. Ist man aber auf der Suche nach einem Laufwerk, das sich einfach transportieren lässt, ist man mit anderen Laufwerken möglicherweise besser bedient.

Setup und Benutzerfreundlichkeit

Das externe Iomega 52x/24x/52x CD-RW-Laufwerk ist innerhalb von weniger als zehn Minuten installiert. Ist die HotBurn-Software installiert, muss man nur noch das Laufwerk an einen freien USB-Port anschließen – das war’s dann schon. Die 28 Seiten starke Schnellinstallationsanleitung in der Größe einer CD-Hülle beinhaltet eine Seite mit groben Skizzen und zwei Seiten mit einfachen, englischsprachigen Anleitungen. (Im Rest der Anleitung sind die gleichen Informationen in 11 weiteren Sprachen angeführt.) Spezifischere Details findet man in der Installationsanleitung entweder auf der mitgelieferten Software-CD oder direkt auf der Website von Iomega. Zusätzlich zum Laufwerk sind ein USB-Kabel und ein CD-Rohling im Lieferumfang enthalten.

Das Laufwerk ist mit Windows 98 SE, ME, 2000 und XP kompatibel. Zwar läuft es auch unter Mac OS 8.6 bis 9.1, doch werden USB 2.0-Anschlüsse leider nur von Mac OS X unterstützt. Das heißt, dass das Laufwerk mit USB 1.1-Geschwindigkeiten von 4x/4x/6x laufen wird.

Funktionen

Selbst für ein externes Laufwerk ist das Iomega 52x/24x/52x CD-RW extrem sperrig. Mit über 2,5 kg wiegt das Laufwerk so viel wie etliche der leichten und flachen Notebooks. Außerdem misst es 19 x 24,8 Zentimeter bei einer Höhe von 5 Zentimetern, wodurch es sich nur bedingt transportieren lässt.
Das Iomega funktioniert jedoch wie jedes andere CD-RW-Laufwerk. Auf der Frontseite finden sich wie allgemein üblich eine Kopfhörerbuchse, ein Lautstärkeregler, eine Statusanzeige und eine Auswurftaste. Über den RCA Audio-Ausgang auf der Rückseite des Geräts wird das Laufwerk an die Soundkarte des PCs angeschlossen. Dabei gab es jedoch ein Problem: Das Netzkabel des Laufwerks sitzt nicht gerade fest, und beim Hin- und Herschieben des Laufwerks während der Tests lockerte es sich des öfteren.

Für PC-Anwender legt Iomega seine eigene HotBurn Pro-Software für die meisten Brennaufgaben bei. Mac-Anwender erhalten eine abgespeckte Version, der es an etlichen der erweiterten Daten- und Musikfunktionen fehlt. Die einfache Benutzeroberfläche von HotBurn ist auf Neulinge ausgerichtet: Im auf der linken Seite gelegenen Hauptprojektbereich wählt man einfach das gewünschte Projekt aus. Für jeden Projekttyp erscheint dann ein neues Fenster, das oftmals leider auf nutzlose oder selbstverständliche Dinge hinweist. Ein Beispiel: „Beim Erstellen einer MP3-CD können dem HotBurn-Fenster nur bestehende MP3-Dateien hinzugefügt werden.“ Über die erweiterten Funktionen des Programms kann der Anwender CD-Fehler berichtigen, Multisession-Betrieb wählen (die Möglichkeit, der CD zu einem späteren Zeitpunkt weitere Daten hinzuzufügen) oder eine bootfähige CD-ROM erstellen. Auf diese Einstellungen kann man über die Schaltfläche ProFeatures unten links zugreifen, oder man hat die Möglichkeit, sie bei der Erstinstallation der Software anzeigen zu lassen. Trotz der Fülle nützlicher Funktionen sowohl für Anfänger als auch erfahrene Benutzer hatte die Software mit grundlegenden Packet-Writing-Aufgaben Schwierigkeiten. Mehr Informationen zur Software im Abschnitt ‚Performance‘.

Wie die meisten Brennprogramme enthält auch HotBurn einen CD-Label-Designer, mit dem sich sowohl CD-Etiketten als auch Booklets erstellen lassen. Zudem legt Iomega das Programm ActiveShare von Adobe bei (mit dem man Fotos bearbeiten, Fotoalben erstellen und diese dann anderen zukommen lassen kann) und auch MusicMatch Jukebox 7.5, das Audio-Player, Ripper und Brenner vereint. Weiterhin ermöglicht MusicMatch Jukebox den Anschluss tragbarer MP3-Player und das Verwalten der Sammlung eigener Digital-Audio-Dateien.

Performance

Bei bestimmten Aufgaben glänzte das Iomega und war gleich gut oder besser als andere zuvor getestete 52x-Laufwerke – was überraschend ist, da externe Laufwerke generell nicht so leistungsstark sind wie interne Laufwerke. So benötigte das Iomega z.B. nur 1 Minute und 45 Sekunden, um eine 43 Minuten lange Audio-CD zu brennen, vergleichbar mit anderen externen USB 2.0-Laufwerken wie dem LaCie 52x/24x/52x CD-RW. In diesem Test benötigte das Iomega nicht einmal 90 Sekunden zur Installation von Microsoft 2000 SBE.

Beabsichtigt man jedoch, viel mit der Extraktion digitaler Audiodaten (DAE) oder Packet-Writing zu arbeiten, sollte man ernsthaft Nero Burning ROM 5.5 in Verbindung mit diesem Laufwerk in Betracht ziehen. DAE wird nicht von HotBurn unterstützt, obwohl sich Audio-Tracks mit der ebenfalls enthaltenen Anwendung MusicMatch von CDs rippen lassen. Zusammen mit Nero Burning ROM 5.5 nahm das Laufwerk einen der Spitzenplätze ein. Das Extrahieren (oder Rippen) eines 27-minütigen Audio-Tracks dauerte nur 46 Sekunden.

Packet-Writing mit HotBurn war entsetzlich. Zum Schreiben eines 400 MByte großen Verzeichnisses brauchte das Iomega ungeheuerliche 18 Minuten um den Vorgang erfolgreich zu beenden. Die meisten 52x-Laufwerke schaffen das in weniger als 5 Minuten. Es muss jedoch betont werden, dass das Problem die Software und nicht das Laufwerk ist. Mit Nero dauerte es knapp 4 Minuten und 45 Sekunden. Selbst das Formatieren einer CD dauerte fast 10 Minuten – eine außergewöhnlich lange Zeit. Die Firma Iomega ist sich dieses Problems bewusst und wird ein Softwareupdate als Download über ihre Webseite zur Verfügung stellen, das die Probleme bei der Drag&Drop-Übertragungsgeschwindigkeit beheben soll.

Steht kein USB 2.0-Anschluss zur Verfügung, reduziert sich die Geschwindigkeit beträchtlich. Mit einem USB 1.1-Anschluss ist das Iomega so schnell wie ein 4x/4x/6x-Laufwerk. Wenn man dieses Laufwerk verwendet, sollte man außerdem alle großen Programme schließen, um Systemressourcen freizugeben: Der Puffer des Iomega ist nur 2 MByte groß, was im Vergleich zu den 8 MByte vieler anderer High-Speed-Brenner nicht gerade viel ist.

Service und Support

Iomegas Service und Support sind schlichtweg erstklassig. Auf das Laufwerk gibt es die übliche Einjahresgarantie, die Firma stellt aber überragenden Online-Support sowohl für das Laufwerk als auch die Software zur Verfügung. Auf der Webseite finden sich FAQs, Software- und Treiberupdates, Tutorials, Erläuterungen zu Fehlermeldungen und Benutzerhandbücher. Außerdem bietet Iomega Anwenderforen, E-Mail-Support und eine live Einzel-Chat-Funktion mit dem technischen Support an. Die per E-Mail gestellte Frage über Buffer-Underruns wurde in weniger als einer Stunde gründlich beantwortet. Außerdem steht technischer Support per Telefon zur Verfügung.

Fazit

Durch die robuste Software, den hervorragenden Online-Support und die einfache Installation wirkt der Iomega vielversprechend. Letztendlich werden aber alle Hoffnungen durch die armselige Leistung beim Packet-Writing wieder zunichte gemacht.

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