Plextors Plexwriter Premium sollte eigentlich der Traum jedes Power-Users sein: bislang nicht erreichte Kontrolle über sonst nicht beeinflussbare Features wie die Stärke des Lasers, die Festlegung, wie weit die CD überbrannt werden soll, und die Ausfahrgeschwindigkeit der Schublade. Der Securec-Passwortschutz für CD-Rs des Laufwerks ist eine hervorragende Möglichkeit, vertrauliche Daten vor neugierigen Blicken zu schützen, und Plextors einzigartige und leistungsfähige Plextools sind angenehm zu verwenden.

Leider lag die tatsächliche Performance des Laufwerks weit unter den durch die Herstellerangaben von 52x/32x/52x geweckten Erwartungen, und die 1-GByte-auf-einer-CD-Funktion Gigarec schreibt mit nur 8x. Für 129 Euro kann man schon eine Top-Performance verlangen, die der Premium aber nicht bietet.

Setup und Benutzerfreundlichkeit

Die Installation des Premium-Laufwerks ist wie bei jedem internen Laufwerk einfach: Man schraubt das PC-Gehäuse auf, befestigt das Laufwerk in einem freien Laufwerkschacht, schließt das IDE- und Stromkabel an, macht das Gehäuse wieder zu und installiert die Software – insgesamt eine Prozedur von 15 Minuten. Das Handbuch zum Laufwerk und der Quick-Start-Guide sind gründlich und informativ, selbst Anfänger sollten keine Probleme haben.

Plextor liefert kein Kabel für die direkte Verbindung zur Soundkarte mit, aber die meiste Software spielt CDs sowieso digital über den IDE-Bus ab. Im Lieferumfang enthalten sind Schrauben zur Montage, ein praktisches Tool für den Notfallauswurf sowie ein IDE-Kabel, falls der Rechner wider Erwarten keines enthalten sollte. Das Premium funktioniert ab Windows 95 und unterstützt Mount Rainier (Philips‘ CD-RW-als-Diskette-Initiative), aber Formatierung im Hintergrund ist noch nicht implementiert, und die Easywrite-MRW-Zertifizierung wird auch noch nicht gewährt.

Features

Die Frontseite des Premiums ist im typischen Grau gehalten und bietet einen Kopfhöreranschluss, einen Lautstärkeregler, ein Lämpchen für den Status, eine Öffnung für den Notfallauswurf sowie einen Auswurfknopf. An der Rückseite finden sich alle Standard-Anschlüsse: Audio-Ports (digital und analog), Laufwerks-Jumper sowie IDE- und Stromanschluss. Das Premium ist solide gebaut. Plextor hat sogar die Laufwerksklappe verstärkt, damit dem Nutzer nicht eine zerbrochene CD um die Ohren fliegt, was allerdings selten vorkommen dürfte.

Wenn man sich erst einmal mit allen Einzelfunktionen des Premiums beschäftigt, hat man bestimmt eine Woche lang zu tun, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Am attraktivsten dürfte – zumindest auf den ersten Blick – Gigarec sein, das die Datendichte erhöht, sodass man fast 114 Minuten Audio oder 1 GByte an Daten auf eine Standard-700-MByte-CD packen kann. Der Nutzen von Gigarec ist allerdings begrenzt, denn die meisten der derzeit erhältlichen CD-Player und -Laufwerke können Gigarec-CDs nicht lesen. Je höher die Datendichte, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass die CD gelesen werden kann. Außerdem schreibt GigaRec bei den Tests nur mit 4x-Geschwindigkeit, und bei einer halben Stunde pro CD wird man der Sache bald überdrüssig. Allerdings hat Plextor inzwischen ein Firmware-Upgrade herausgebracht, das die Schreibgeschwindigkeit von Gigarec auf 8x steigert.

Plextors Securec-Funktion ist interessanter und nützlicher. Damit kann man CD-Rs mit einem Passwort schützen (aber keine CD-RWs), um vertrauliche Daten vor neugierigen Blicken zu verbergen. Ein Hinweis zur Warnung allerdings: Man muss die Plextools laufen lassen und ein Plextor-Laufwerk verwenden, um eine mit Securec geschützte CD lesen zu können.

Power-User werden auch Plextors Plextools Professional 2.01 zu schätzen wissen, das Schweizer Messer des Herstellers. Es kommt nicht nur mit Daten- und Audio-CDs zurecht, sondern es kann Audio-Dateien auch als MP3 oder WMA extrahieren, bietet Zugriff auf die Einstellung der Laserleistung über Varirec, auf Securec und Gigarec, zeigt Informationen über das eingelegte Medium an, ermöglicht das Einstellen der Ein- und Auswurfgeschwindigkeit des CD-Trays und anderes mehr. Die Benutzeroberfläche der Plextools ist nicht so schick und bunt wie bei der Roxio Easy CD Creator-Software, die Plextor ebenfalls mitliefert. Wer aber Aufgaben schnell erledigt haben möchte, für den sind die Plextools die bessere Anwendung.

Leistung

Abgesehen von der zweitschnellsten Zeit für die Installation der Microsoft Office 2000 Small Business Edition, schnitt das Premium in den Tests eher enttäuschend ab. Mit Roxio Easy CD Creator dauerte es fast eine Minute länger als bei ähnlichen Laufwerken, die große Audio-Testdatei auf eine CD-R zu schreiben. Auch beim Packet-Writing-Test lag das Gerät merklich zurück, trotz der branchenweit ersten Einstufung als 32x-CD-RW-Laufwerk. Es stand zwar kein 32x-CD-RW-Medium zum Testen zur Verfügung, aber mit einem 24x-Medium erwies sich das Premium deutlich langsamer als die Konkurrenz.

Das schlechte Abschneiden des Laufwerks beim Schreiben dürfte auf eine Kombination von Firmware- und Software-Problemen zurückzuführen sein: Das mitgelieferte Roxio Direct CD scheint nur das Schlechteste aus dem Premium herauszuholen. Nach der Installation von Plextors 1.03 Firmware-Upgrade wurde ein schneller inoffizieller Test mit Ahead Softwares InCD durchgeführt (nicht im Lieferumfang enthalten), wobei die offizielle Zeit für das Packet-Writing bereits um fast anderthalb Minuten reduziert wurde, obwohl andere 24x-Laufwerke immer noch schneller waren. Mit den Plextools dauerte das Schreiben einer Audio-CD zwar weniger als 2 Minuten, aber dies war immer noch langsamer als bei anderen, preiswerteren Laufwerken in dieser Klasse.

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1 Kommentar zu Plextor Plexwriter Premium

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  • Am 14. Oktober 2010 um 10:18 von W.Lindenberg

    Plextor Premium Test
    Guten Tag, der Test ist leider sehr schlecht und nur in einem Punkt aussagestark: mit dem Plextor dauert alles zu lange. Nirgendwo der Hinweis, dass die gesamte Plextor Software/Installation es nur für Windows PC gibt und nicht für Apple…..alles in allem ist der Testbericht auch zu lang um nur die Geschwindigkeitsmängel festzustellen.

    mfg
    W.Lindenberg

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