Das ABC der 802.11-Standards

Nach 13 Jahren proprietärer Produkte und ineffizienter Standards hat sich die Netzwerk-Branche nun endlich auf eine Reihe von Standards für mobile Netzwerke geeinigt: die 802.11-Serie des IEEE.

Diese neuen Standards gelten für drahtlose Ethernet-Systeme bzw. Funknetze (WLANs).

Um die 60 Hersteller bieten mehr als 200 verschiedene Produkte für WLANs an. Die Verkaufszahlen steigen laufend, da immer mehr Unternehmen die Vorteile der WLANs nutzen wollen. Dieser Boom wurde durch die Wireless Ethernet Compatibility Alliance (WECA) gefördert, die Tests zur Konformität und Interoperabilität der Produkte durchführt. Bislang hat dieser Zusammenschluss aus über 130 Unternehmen sein „Wi-Fi“-Gütesiegel für mehr als 185 Produkte vergeben, die dem 802.11b-Standard entsprechen.

Außerhalb der USA haben auch andere Standardgremien an der Vereinheitlichung der mobilen Datenübertragung gearbeitet. So hat das European Telecommunications Standards Institute (ETSI) den Standard HyperLAN/2 für mit 5 GHz betriebene WLANs entwickelt, die den Anforderungen für den Betrieb in diesem Frequenzbereich entsprechen, der in Europa für Radarsignale verwendet wird. HyperLAN/2 hat sich jedoch am Markt nicht so stark durchgesetzt wie die IEEE-Serie.

In Japan arbeitet die Multimedia Mobile Access Communication (MMAC) Systems Promotion Council Group an Spezifikationen für hochentwickelte mobile Systeme. Allerdings entwickelt das IEEE ebenfalls zusätzliche Standards zur Einhaltung der japanischen Bestimmungen, weshalb auch MMAC weniger Marktaussichten als die IEEE-Serie haben dürfte.

Die 802.11-Reihe des IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers) umfasst verschiedene Spezifikationen, von denen einige bereits abgeschlossen und andere noch in Arbeit sind. Es ist nun an den Benutzern, zu entscheiden, welche Spezifikationen relevant sind. Die Hersteller müssen entscheiden, welche Spezifikationen in ihre Produkte integriert werden, die Händler müssen entscheiden, welche Produkte sie anbieten und empfehlen, und die Service Provider müssen entscheiden, welche Spezifikationen sie für ihre Dienste einsetzen.

Übersicht über die 802.11-Standards

Es gibt zwei Standards für die physische Schicht: 802.11b für den Frequenzbereich 2,4 GHz und 802.11a für den Frequenzbereich 5 GHz. 802.11b bzw. ausschließlich 11b entsprechende Produkte wurden 2001 in großen Mengen verkauft. Produkte gemäß 11a kamen erst Ende 2001 auf den US-amerikanischen Markt. Die Definition einer dritten Spezifikation für die physische Schicht, 11g, steht kurz vor ihrer Fertigstellung.

In vielen anderen Ländern, so auch in Europa, blockieren Funk-Regulierungsstellen den Einsatz von im Frequenzbereich 5 GHz arbeitenden 11a-Produkten.

Es befinden sich weitere 802.11-Standards in der Entwicklung, die die Optionen der physischen Schicht erweitern, die Sicherheit verbessern und Quality-of-Service (QoS)-Features für eine bessere Interoperabilität bieten sollen. Die Anbieter dürften bereits proprietäre Implementierungen dieser Features verkaufen, bevor das IEEE die Standards fertiggestellt haben wird.

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