Virtueller Speicher

Einige Anbieter warnen davor, die derzeit gemachten Versprechungen für bare Münze zu nehmen.

„Ich mag den Begriff ‚Virtualisierung‘ nicht“, erklärt Vic Madarevic von Hitachi Data Systems. Er meint, dass die Versprechungen hier weit über das derzeit Machbare hinausgingen, und dass erst die einzelnen Puzzleteile von vielen verschiedenen Anbietern zusammengesetzt werden müssten, um den Kunden den angepriesenen Nutzen zu bieten.

Einige Anbieter behaupteten zwar verfrüht, dass eine Virtualisierungsebene aufgebaut sei, doch würden sie dabei einfach über die Schwierigkeiten im Bereich der Datenspeicher hinwegsehen. „Die Probleme müssen im Kern gelöst und nicht nur unter den Teppich gekehrt werden“, so Madarevic weiter. Die Komplexität der Speicherebene müsse reduziert und nicht erhöht werden. Weniger Komplexität bedeute auch weniger Aufwand bei der Verwaltung.

Madarevic schlägt vor, auf offene Standards, freie Auswahl und die Möglichkeit der Nutzung aller verfügbaren Aspekte der Virtualisierung zu achten, da die Gefahr bestehe, dass der Kunde mit den frühen Produkten im Virtualisierungsbereich an bestimmte Anbieter gebunden werde. Madarevic würde es begrüßen, wenn eine breite Palette von Produkten, darunter Switches, Host-Software, Host-Bus-Adapter und Verwaltungsprogramme, auf offenen Standards basieren würden.

In einem kürzlich erschienenen Bericht von Forrester Research („The Problem With Storage Management“) wird gewarnt: „Einige Anwender glauben, dass neue Standards wie CIM/Bluefin all ihre Speicherprobleme lösen können. Diese optimistische Prognose ist jedoch völlig realitätsfremd: Standards sind zwar durchaus notwendig, doch nicht allein ausreichend.“

Die Ursachen hierfür:

  • Aufgrund der derzeitigen Beschränkung des CIM auf die Bereiche Auffindung und Überwachung werden Standard-basierte Tools zur Verwaltung von High-End-Services wie Replikationsdiensten noch Jahre bis zur Marktreife brauchen.
  • Große Anbieter implementieren eigene Message-Bus-Lösungen für die Kommunikation zwischen Soft- und Hardwarekomponenten. Unternehmen mit heterogenen Umgebungen müssen daher zahlreiche Busse einsetzen, bis sich die Branche auf einen Standard-Bus einigen kann.
  • Die META Group warnt in ihrem Bericht Unternehmen vor so genannter „Dreamware“ auf dem Speichermarkt und erwartet erst für 2006/2007 eine ausgereifte Speichervirtualisierung.

Für alle, die stets auf dem neuesten Stand sein wollen, räumt Kevin McIsaac von der META Group ein: „Wir glauben, dass die Technologie 2005 so weit ausgereift sein wird, dass dieser Schritt gewagt werden kann.“

Einige Anwender glauben, dass neue Standards wie CIM/Bluefin all ihre Speicherprobleme lösen können. Diese optimistische Prognose ist jedoch völlig realitätsfremd.

Studie von Forrester Research

Zusätzlich muss aufgrund der Einschränkungen früher Standards die jeweilige Interoperabilität getestet werden.

„IT-Unternehmen können das Risiko des Produkteinkaufs senken, indem sie die Versprechen der Anbieter hinterfragen und überprüfen. Dies gilt insbesondere im Frühstadium des Einführungszyklus‘ neuer Technologien“, stellt der META-Bericht abschließend fest.

„Alle Teile zusammenzufügen ist eine Herausforderung“, so Garry Barker von IBM. Er weist jedoch darauf hin, dass offene Standards eine Grundvoraussetzung für die Integration von Produkten verschiedener Hersteller seien. Penn stimmt dem zu, indem er vermutet, dass Anbieter, die auf proprietäre Technologien setzen, Marktanteile verlieren dürften, und dass Virtualisierungsprodukte vor einer erfolgten Standardisierung kaum verkäuflich sein werden.

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