Spam vorbeugen und bekämpfen: Tipps und Tricks

Eines vorab: Es gibt sie doch, die seriösen Anbieter von E-Mail-Informationen. Wir müssen unterscheiden zwischen den vom Empfänger wissentlich abonnierten Informations- und Werbeangeboten und echtem „Spam“. Dieser Artikel befasst sich mit letzterem – der 100% unangeforderten „Infopost“, die Ihr Postfach verstopft, Ihre Zeit raubt und manchmal sogar versteckte Gefahren in Form von Viren oder Dialern mit sich bringt.




Doch wie arbeiten die Spam-Versender? Wie gelangen sie überhaupt an Ihre E-Mail-Adresse?

Werbetreibende dieser niederen Art arbeiten mit langen Listen von E-Mail-Adressen, um ihre Botschaft zu verbreiten. Diese Listen, die Millionen von Adressen umfassen können, werden von zwielichtigen Unternehmen zum Kauf angeboten – doch auch längst nicht mehr nur von diesen. Spätestens seit der Dotcom-Krise handeln nicht wenige ehemals seriöse Internet-Unternehmen mit den durch das Abonnieren von Newslettern oder Verschicken von Web-Grußkarten erfassten Kontaktinformationen. Wie einfach und preiswert es ist, heutzutage solche Listen zu erwerben, zeigt eine simple Suchanfrage bei Google.

Alternativ greifen Spam-Versender auf dedizierte Spezial-Software zurück – die so genannten „Spambots“ – um eigene E-Mail-Listen zusammenzustellen. Zu den bekanntesten Vertretern dieses Genres gehören Programme wie E-Mail Siphon, E-Mail Wolf und E-Mail Collector, die immer wieder in den Log-Dateien von Website-Betreibern auftauchen.

Wie Spürhunde durchforsten Spambots das Web nach identifizierbaren E-Mail-Adressen, sammeln diese nach den Wunschkriterien des Bedieners ein und speichern sie in verwertbaren und wieder verwendbaren Datenbanken ab. Dabei durchsuchen sie nicht nur öffentlich zugängliche Mitgliederverzeichnisse von Online-Diensten wie Webmail, Messenger und Chat nach neuen Opfern, sondern gehen auch in den unermesslichen Weiten des Webs auf Adressenjagd.

Firmen-Websites steuern sie gezielt an, da sie oft mit ertragsreichen Kontaktseiten aufwarten, auf denen die E-Mail-Adressen der Mitarbeiter zu finden sind. Denn: Eines der höchsten Ziele eines Spambots ist es, die eingesammelten E-Mail-Adressen aufgrund seiner Fundstelle im Web einem bestimmten Branchen- oder Interessenumfeld zuordnen zu können – denn so sind sie für den Datensammler um ein vielfaches wertvoller.

Newsgroups stellen eine weitere wichtige Quelle für Spambots dar, da Benutzer zum veröffentlichen von Beiträgen die eigene E-Mail-Adresse angeben müssen. Diese liegen dann offen zum einsammeln bereit.

Kurzum: Wer seine E-Mail-Adresse veröffentlicht, oder in einem frei zugänglichen Verzeichnis eintragen lässt, schickt Spam-Versendern eine offene Einladung, um kontaktiert zu werden.

 

Themenseiten: Security-Praxis, Spam

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu Spam vorbeugen und bekämpfen: Tipps und Tricks

Kommentar hinzufügen
  • Am 14. Oktober 2005 um 10:56 von Jens_

    Spamsichere Formulare
    Ich habe das hier mit Interesse gelesen, aber bin mir nicht sicher, ob das Formularbeispiel "spamsicher" ist – es sieht genau so aus wie der "formmailer", den ich zurzeit auf meiner Homepage einsetzte.

    Dieser Formmailer wird seit jüngstem immer zum spammen von anderen missbraucht und ich musste ihn deswegen abschalten und suche eine Alternative. Hat jemand eine?

  • Am 27. November 2017 um 9:48 von Micki

    Wenn alle eine automatische Antwortmail schicken würden, dann würde eine potenziellen Spammer mit ein Flut von Antwortmails Mails überschüttet werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *