Die Sicherung der Netzwerke in New York

Laut Cangemi wird die Stadt auch die Einrichtung von Querverbindungen zwischen den Glasfaserleitungen fördern. Zurzeit verlaufen die gemeinsam genutzten Glasfaserleitungen unter den Straßen von New York nur in Nord-Süd-Richtung, jedoch nicht in Ost-West-Richtung.




„Jedes Mal, wenn ein Gebäude in einer Nebenstraße eine Leitung benötigt, muss diese für ca. 200.000 Dollar neu gelegt werden“, so Cangemi. „Durch diese Initiative sollen die Kosten für das Verlegen der Glasfaserleitungen in die Gebäude gesenkt und die Nutzung von Kupferverbindungen für einzelne Niederlassungen gefördert werden.“

Einige Unternehmen setzen bei der Sicherung ihrer Strukturen auch auf ganz neue Technologien. Die New Yorker Börse, die einige Verbindungen wegen durch Trümmerteile abgetrennte digitale Leitungen verlor, erstellt derzeit eine stabilere Infrastruktur für ihre Tochtergesellschaft Securities Industries Automation.

Diese Tochtergesellschaft, die Datenverarbeitungs- und Kommunikationsdienstleitungen für den Wertpapiersektor erbringt, verstärkt ihre Systeme durch Glasfaser-Standleitungen mit Tracking-Funktion. Ziel ist die Schaffung eines Metropolitan Area Network, das die geographische Verteilung seiner Strukturen gewährleistet.

Statt nur Verbindungen zu zwei der Datenzentren des Systems zu nutzen, werden die beteiligten Unternehmen anfangs an mindestens vier Punkten mit dem Metropolitan Area Network verlinkt sein – zwei davon in Manhattan, einer im benachbarten Westchester County und einer in New Jersey. Die Verbindung zwischen diesen Knotenpunkten wird aus miteinander verknüpften Glasfaser-Ringen bestehen, so dass bei Ausfall eines Elements der Traffic umgeleitet wird. Die New Yorker Börse hofft, diese Infrastruktur bis Ende des Jahres fertig zu stellen.

SchlumbergerSema SchlumbergerSema vermietet außerhalb von Manhattan Räumlichkeiten für das Backup der Computersysteme von New Yorker Finanzunternehmen. Einige Räume werden von mehreren Firmen gemeinsam genutzt, während andere streng unter Verschluss gehalten werden.

Dem CTO der NSYE Roger Burkhardt zufolge nutzt die Börse nun auch verstärkt das Internet, da dieses mehr Flexibilität und Möglichkeiten zur Problembehebung bietet. „Ein Großteil unserer Investitionen geht in die Umstellung auf moderne Technologien. Wir haben bereits vor ungefähr zwei Jahren mit der Einrichtung einer gemeinsamen Infrastruktur auf IP-Basis begonnen, um flexibler reagieren zu können“, so Burkhardt.

Andere Unternehmen investieren in Frühwarnsysteme, wie eingebettete Chips zur Fehlererkennung, von Rissen in Kanälen bis hin zu strukturellen Schwachpunkten in Kraftwerken. Solche Sensoren könnten auch Sprengstoffe oder den unberechtigten Zugang zu Gebäuden feststellen.

Dennoch warnt Rae Zimmermann, Leiter des Institute for Civil Infrastructure Systems der Universität von New York, vor einer übertriebenen Datenflut. Diese könnte abgesehen von einer Verlangsamung des gesamten Systems nämlich dazu führen, dass besonders ausgefeilte Sicherheitssysteme gegen sich selbst arbeiten.

„Mein größtes Problem ist die Auswertung der aus Tausenden von Erfassungspunkten eingehenden Daten“, sagte Zimmermann. „Fehlalarme bereiten hierbei enorme Schwierigkeiten, da sie ganze Systeme aus dem Gleichgewicht bringen. Schon eine simple Kakerlake vor dem Sensor kann einen Alarm auslösen.“

 

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