Instant Messenger im Fadenkreuz

Analysten sagen, dass Microsoft Instant Messaging – ein Kernelement in Windows Messenger – als Lötstelle der neuen Internetdienste wie Passport und HailStorm ansieht. Solche Dienste versprechen, das Internet zu vereinfachen, da die Anwender nur noch eine Online-Identität und eine Anmeldung für sicheren Zugriff auf persönliche Daten (bspw. Kreditkartennummern) benötigen.

„Instant Messaging ist eine mögliche Plattform für Werbung und andere Zusatzleistungen“ urteilt David Smith, Analyst bei Gartner. „Außerdem wird der Name bekanntgemacht, und Microsoft möchte natürlich, dass Anwender Passport und HailStorm benutzen.“

Microsoft benutzt seit langem das weitverbreitete Betriebssystem Windows, um verwandte Produkte zu verteilen oder Wettbewerber erfolgreich auszugrenzen – nach Meinung der Wettbewerber eine Behinderung des Fortschritts.

Im Falle des Instant Messaging hat Microsoft den beliebten AOL-Dienst zum Versenden kurzer Textnachrichten aufgegriffen und derart erweitert, dass die Funktion direkt im eigenen Betriebssystem arbeitet.

Ob auch der dritte Schritt, das „Schlucken“ der Mitbewerber, kurz bevorsteht, lässt sich nicht sagen. Aber Microsoft setzt AOL ganz bestimmt angesichts der Übernahmeverhandlungen mit Time Warner neuem Druck aus.

Windows Messenger, für Oktober zeitgleich mit Windows XP angekündigt, könnte dazu führen, dass AOL das eigene IM-Netzwerk für die Konkurrenz öffnen muss – und damit wäre der erste Schritt zur Untergrabung der Marktführerschaft getan.

„Microsoft ist dabei, das Monopol im Desktopbereich auch auf das Internet auszudehnen“, sagt Mark Cooper, Entwicklungsleiter der Verbrauchervereinigung in Amerika.

 

Themenseiten: Betriebssystem, Windows, Windows XP

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