Bei Abmessungen von gerade einmal 10 Zentimetern Breite, 16 Zentimetern Tiefe und einer Höhe von 1,75 Zentimetern glaubt man zunächst kaum, es tatsächlich mit einem vollwertigen und funktionsfähigen Drucker zu tun zu haben. Allerdings bleibt dieser durch zahlreiche Einschränkungen und nicht zuletzt aufgrund des doch stattlichen Preises von 399 Euro einer vergleichsweise kleinen elitären Anwenderschar vorbehalten. Denn mit dem MW-100 präsentiert Brother zwar eine Drucklösung, die sich speziell an Notebook- und Handheld-Nutzer wendet, unterstützt werden allerdings nur die Betriebssysteme Microsoft Windows 98, 98SE, 2000, Me, XP und Microsoft Pocket PC/Pocket PC 2002. Nutzer anderer Handhelds, wie beispielsweise Palm-User, können damit ihre Daten zwar drucken, aber nur nach ensprechender Synchronisation dann vom PC oder vom Notebook aus via USB. Der direkte Transfer beispielsweise via Infrarot auf den MW-100 ist nur bei den genannten Pocket-PC-Systemen und Notebooks möglich. Aus verschiedenen Applikationen lassen sich Kalendereinträge, Adressbuchseiten auf dem Mini-Drucker im Format A7 ausgeben.

Beim Yakumo Delta mit Pocket PC 2002 beispielsweise erfolgte die Installation ohne Probleme, der Drucker wurde sofort erkannt und die Infrarotübertragung gestaltete sich aus unterschiedlichen Pocket-PC-Applikationen problemlos. Vor dem Druckstart wird das Dokument in einer Vorschau angezeigt.

Der MW-100 ist zwar grundsätzlich auf das Druckformat A7 beschränkt, bietet aber über die mitgelieferte Windows-Software Spotsnap die Möglichkeit, Bildschirmausschnitte angepasst an DIN A7 auf Papier zu bringen beziehungsweise die Möglichkeit A4-Dokumente auf das Format A7 entsprechend zu verkleinern. Die Resultate sind dabei durchaus noch ohne Lupe erkennbar.

In punkto Druckprinzip setzt Brother beim MW-100 nicht auf Laser- oder Tinte, sondern auf das Thermodruck-Verfahren, das beispielsweise bei Kassen-Druckern oder Faxgeräten eingesetzt wird. Das Drucktempo liegt bei maximal 4 Seiten pro Minute, die Auflösung bei 300 x 300 dpi. Für den Anwendungsbereich, für den der Schwarzweiß-Drucker MW-100 konzipiert ist, reicht diese Auflösung sicherlich aus, Resultate wie bei Farbtintenstrahl- oder gar Laserdruckern darf man aber natürlich nicht erwarten. Eine Aufwärmzeit gibt es hier nicht, der Drucker ist somit nach dem Einschalten immer gleich startbereit. Er bedruckt Thermo-Papier im Format A7, das automatisch aus der internen Papierkassette geliefert wird. Die Papierkassette diente vorher als Umverpackung und sollte beim Auspacken nicht weggeworfen werden. Um aus ihr eine Papierkassette zu „basteln“ muss sie entsprechend der aufgedruckten Anleitung bearbeitet werden. Perforierte Flächen müssen abgerissen, geknickt und gefaltet werden – Origami lässt grüßen. Diese präparierte Papierverpackung wird dann einfach oben in den Drucker eingelegt. Dazu wird nur die obere Abdeckung mit zwei Fingern etwas nach hinten geschoben, damit sich die Klappe öffnet. Die Papierkassette mit 50 Blatt ist somit relativ schnell gewechselt. Für alle die es einfacher wollen, bietet Brother statt der Papier-Faltkassette eine Papierzuführung aus Kunststoff für 7,10 Euro an, die man aber eigentlich eher serienmäßig im Lieferumfang erwarten würde.

Neben dem Standard-Thermopapier bietet Brother alternativ auch entsprechende Kassetten mit Etiketten unterschiedlicher Typen oder auch Durchschlagpapier (z.B. für Quittungen) an. Für das Durchschlagpapier ist allerdings das optionale Software Development Kit erforderlich. Etiketten werden in vier Versionen angeboten: im Format A7 für Gesprächsnotizen oder als große Adressetiketten für Paketsendungen, mehrfach klebende Etiketten zur Erinnerung an wichtige Termine oder als mehrmals einsetzbarer Hinweis, 4-fach-Etiketten als kleine, vorgeschnittene Selbstklebe-Etiketten zum Adressieren von Briefen oder Beschriften von Gegenständen und 2fach-Etiketten in Form von vorgeschnittenen Etiketten für das Adressieren größerer Briefumschläge oder zum Erstellen von Namensschildern.

Während man bei Tintenstrahldruckern und Laserdruckern Tinte oder Toner verbraucht, beschränkt sich der MW-100 weitgehend auf das Thermo-Spezialpapier. 50 Blatt des Thermopapiers kosten 3,95 Euro und ein Ausdruck damit 8 Cent. Die Kassette mit 30 selbstklebenden A7-Etiketten muss mit 6,95 Euro kalkuliert werden und 30 A7-Bögen mit jeweils vier Etiketten im Format 26,25 x 74 Millimeter liegen bei 7,95 Euro. Ebenfalls im Sortiment ist ein 2-Weg-Steller für 6,80 Euro, mit dem der Drucker aufgestellt oder am Notebook angehängt werden kann.

Die Stromversorgung des Mikro-Printers erfolgt über die eingebaute, wiederaufladbare Lithium-Ionen-Batterie. Um Energie zu sparen, schaltet der Drucker automatisch nach 5 Minuten bei Nichtgebrauch ab. Bei einer Deckung von 7 Prozent liegt die Batteriereichweite (voll geladen) bei zirka 100 Blatt.

Der MW-100 ist mit einer Infrarotschnittstelle und einem USB-Anschluss ausgestattet. Im Lieferumfang ist neben dem Drucker eine Packung mit 50 Blatt Thermopapier enthalten, das USB-Kabel, die Brother Mobile Printing Software, eine Anleitung, sowie das Netzteil.

Fazit:
Wer die nötigen System-Voraussetzungen mitbringt, Außergewöhnliches schätzt und die Investition und die Folgekosten nicht scheut, der erhält mit dem MW-100 ein sicherlich Aufsehen erregendes Tool. Egal wo man sich befindet, man hat immer die Möglichkeit – wenn auch nur im Format DIN A7 – Texte, Quittungen, Visitenkarten, Etiketten und vieles mehr zu drucken.

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