„Ezgo“ spricht sich in etwa wie „Easy go“, und die Mobilität ist in der Tat die stärkste Seite des PCs. Man sollte sich aber nicht von den Daten auf der Website des Anbieters verwirren lassen, das Gewicht ohne externes Netzteil beträgt 1,65 Kilo – wenn eine Festplatte installiert ist, die Leo-Computer nicht mitmisst. Ein Gerät, das sich gut tragen lässt, das aber im Unterschied zu Notebooks natürlich keinen Bildschirm besitzt.

In Leistung und Preis entspricht der Ezgo mit Celeron 2,0 GHz ziemlich genau einem Vobis-Notebook mit identischem Chipsatz und Prozessor, das kurz zuvor getestet wurde. Sowohl die Leistung als auch der Preis (1250 zu 1100 Euro) des Computers der Delphin-Reihe ist etwas höher. Der neue 3DMark 2003 verweigert leider den Dienst (keiner der Tests würde mit der Shared memory-Grafik von Sis laufen), sodass ein Einsatz für aufwendige Spiele der Gegenwart und vor allem der Zukunft definitiv ausgeschlossen werden kann. Für 2D ist sie natürlich allemal gut genug.

Herausragend ist die Ausstattung mit Anschlüssen. Der Ezgo besitzt nicht nur Fast-Ethernet-Netzwerkanschluss, sondern auch einen zweiten für das zehnmal schnellere Gigabit-Ethernet. Vier USBs und zwei Firewire-Anschlüsse, zwei PS/2s für Maus und Tastatur, Modem, TV-Out und VGA, S/PDIF-Sound, PC-Card-Slot, parallele und serielle Schnittstelle: der Rechner besitzt quasi alles.

Die Multimedia-Ports wie Firewire oder TV-Out, in Verbindung mit einem DVD-ROM-Laufwerk, machen den Einsatz des Platz sparenden Delphins im Wohnzimmer zu einer denkbaren Option. Der DVD-Player kann dann ausgemustert werden. Wer will, surft am Fernseher durchs Web oder spielt MP3 über ein Boxensystem ab. Dagegen spricht die geringe Spiele-Tauglichkeit und die Laufstärke: Der Ventilator des Ezgo läuft kontinuierlich und hörbar. Zwar jault das Gerät nie unter Stress auf, aber dafür bleibt die Kulisse ständig präsent. Wer eine Playstation II im Wohnzimmer stehen hat, kennt Art und Lautstärke des Delphins.

Die zweite nahe liegende Einsatzmöglichkeit des Delphin Ezgo ist die als Terminal, vor allem bei mobilen Einsätzen etwa auf Messen oder an Promo-Ständen. Als Surf-Station oder als Office-Zentrale reicht die Performance leicht. Optisch schindet er Eindruck, auch wenn das Gehäuse aus Plastik ist: Die Größe allein macht ihn schon zum Hingucker. Und der Transport ist eben keinerlei Problem. Selbst im Vergleich zu einem kompakten Barebones-System wie denen von Shuttle ist der Ezgo deutlich kleiner – ein Drittel oder ein Viertel vielleicht.

Das Paket von Leo-Computer umfasst ein englisches Handbuch zum Delphin, eine Anleitung zur Computertechnik allgemein, ein Paket aus Staroffice, Norton Antivirus, Coreldraw Essentials und Marco Polo Reiseplaner Europa. Von der dreijährigen Garantie umfasst das erste Jahr Pick-up-Service. Leo-Computer nennt einen ungefähren Preis von 1249 Euro. Je nach Händler können es auch rund 50 Euro mehr oder weniger sein.

Es überrascht, dass Leo-Computer in der durch leise Systeme profilierten Reihe „Delphin“ dieses deutlich vernehmbare System aufgenommen hat. Die Stärken des Ezgo sind Portabilität und Vielzahl der Anschlüsse. Die Leistung entspricht in etwa den günstigsten Notebooks, auch im Fall der nicht für 3D-Spiele geeigneten Grafik.

Der Ezgo füllt eine Nische, aber die ganz ausgezeichnet: Er ist ein vorzeigbarer, wirklich kleiner und leichter Mitnehm-Rechner – und zwar sicherlich eher für Profis und Marketing-Abteilungen in Unternehmen als für jugendliche Spieler.

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