Die unmittelbarste und wichtigste Verbesserung findet sich am Bildsensor, der auf einen Megapixel erweitert wurde. Dies liefert eine verbesserte Bildauflösung sowohl bei Videos als auch bei Standbildern, die bei 520 Zeilen, bzw. bei 1.152 x 864 Bildpunkten liegt. An der Vorderseite findet sich ein Carl Zeiss F1,8 Vario-Sonnar Videoobjektiv mit dem üblichen 10fach Zoom und mit 20/120fachem digitalem Zoom. Der drehbare, 2,5 Zoll große externe Sucher ist ein Hybrid-LCD mit reflektierender Rückwand, wodurch er sich nach dem Ausschalten der Hintergrundbeleuchtung auch bei hellen Lichtbedingungen einsetzen lässt. Wichtiger aber ist, dass der Sucher nun über eine berührungsempfindliche Schicht verfügt, welche die Abspielkontrolle und die Navigation durch das Menü sehr viel einfacher macht. Dadurch kann er den zuerst bei der PC101E verwendeten extrem praktischen Autofokus-Selektor anbieten, bei dem man nur den Bereich des Sucherbildes berühren muss, auf den sich die Kamera scharf einstellen soll.

Texteingabe über einen kleinen Griffel macht auch die auf Bluetooth basierenden E-Mail- und Netzwerk-Funktionen sehr viel einfacher zu benutzen, auch wenn der Bildschirm immer noch viel zu klein ist, um wirklich effektiv im Internet surfen zu können, und die Datenübertragungsgeschwindigkeit beim Versenden von Fotos oder kurzen MPEG1-Videoclips nur quälend langsam ist.

Das Gehäuse des Camcorders wurde radikal geändert und weist nun einen herunterklappbaren Pistolengriff auf, der den aufladbaren InfoLithium-Akku enthält. Dies ist zwar eine recht praktische Lösung für das Problem, dass man bei einem kleinen Camcorder nie so genau weiß, woran man sich festhalten soll, andererseits ist die Kamera aber damit in einer recht unstabilen Position – es sei denn man stützt sie mit dem Daumen ab. Angenehm fällt auf, dass der Kontrollschalter für den Zoom im Vergleich zu dem kleinen Knopf des IP7E beträchtlich verbessert wurde, trotzdem bedarf es aber noch einiger Übung, bis man den Zoom effektiv kontrollieren kann.

Die Ausstattung der IP55E umfasst nun einen praktischen Fokusring und einen herausklappbaren Blitz für Standbilder, der sich direkt dahinter befindet. Dies wird noch von Sonys Hologramm-Autofokus gesteigert. Dabei handelt es sich um ein Muster aus Laserstrahlen, das dafür sorgt, dass die Kamera sich auch in völliger Dunkelheit scharf auf ein Objekt einstellen kann. Neben den Infarot-Nachtsicht-Modi ermöglicht auch ein Farbmodus mit langen Verschlusszeiten Aufnahmen bei schwachen Lichtverhältnissen (vorausgesetzt, das Objekt ist relativ unbeweglich). Eine weitere Verbesserung ist die Position des Mikrofons, das sich nun ganz an der Vorderseite der Kamera befindet. Allerdings fehlt ein Zubehörschuh oder ein Mikrofonanschluss.

Der i.LINK (FireWire) Anschluss ist bidirektional, wodurch man am Computer nachbearbeitete Aufnahmen wieder auf Band überspielen kann. Außerdem enthält der IP55E einen A/V-Eingang und kann somit verwendet werden, um Aufnahmen aus analogen Quellen in das Format MicroMV zu konvertieren. Die Kamera kann auch eingestellt werden, Bilder niedriger Auflösung über den USB-Anschluss an einen PC zu übermitteln.

Sechs digitale Effekte, Titelfunktionen und fortgeschrittene MPEG1-Aufnahmen auf Memory Stick (ohne Beschränkung der Aufnahmedauer) vervollständigen die Funktionen dieser Kamera und machen sie zu einem sehr viel besser ausgestatteten Produkt als ihr Vorgängermodell. Leider befindet sich die IP55E in einer ungünstigen Markposition. Zur Bearbeitung von Filmen im Format MicroMV ist man von MovieShaker abhängig, außer man verwendet eine analoge Videoaufnahmekarte – was wiederum den ursprünglichen Sinn und Zweck einer digitalen Videokamera zunichte macht. Sie ist nicht „sexy“ genug, um die Käufer auf den großen Einkaufsstraßen dieser Welt anlocken zu können, und der Videoenthusiast wird eher das weiter verbreitete Format MiniDV wählen, was sich in Produkten wie dem hervorragenden DCR-PC101E findet.

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