Auf den ersten Blick hat sie alles, um zu gefallen. Ein helles LCD-Display, wenn auch etwas klein (3,8 cm), und ein leistungsfähiges Zoom (3fach optisch und 7fach numerisch). Aber sie hat einen großen Mangel: sie wird von zwei Batterien AA versorgt. Mit denen schafft sie zwar problemlos 100 Bilder, doch trotzdem ist es bedauerlich, dass HP für einen Apparat dieses Typs keine wiederaufladbaren Akkus liefert.

Auch im Einsatz ist die Enttäuschung groß. Es gibt so gut wie keine Einstellmöglichkeiten, was darauf schließen lässt, dass HP eine breite Käuferschicht anpeilt. Alles wurde unter dem Blickwinkel der Einfachheit entworfen, der Anwender soll sich nur leiten lassen. Ergebnis: Man weiß gar nicht genau, was man macht. Das frappanteste Beispiel findet man bei den Einstellungsniveaus für die Bildqualität der Fotos. Es gibt nur vier Niveaus, die in Form einer Anzahl von Sternen dargestellt und mit so klaren Begriffen wie „für den Versand per E-Mail geeignet“ oder „zum Ausdrucken geeignet“ erläutert sind.

Man muss die Dokumentation lesen um herauszufinden, dass in der Tat nur zwei Auflösungen benutzt werden und dass die beiden anderen Einstellungen einem höheren Kompressionsverhältnis entsprechen. Die Einstellungen mit drei und vier Sternen erlauben auf der mitgelieferten 16-MByte-Karte die Speicherung von 14 bzw. 5 Bildern. Im Modus „ein Stern“ und „zwei Sterne“ fasst die Speicherkarte 28 bis 56 Aufnahmen. Und auch die Kompressionsformate sind eine einzige Enttäuschung. Es gibt nur Jpeg. Keine Raw- oder Tiff-Formate, um die Bildqualität aufzubewahren.

Das ist aber noch nicht alles. Diese Kamera leidet unter langen Pausenzeiten zwischen zwei Sucher-Einstellungen, besonders wenn der Blitz eingeschaltet ist. Noch schlimmer: Die Auslösezeit scheint unendlich lang, ungefähr eine Sekunde. Da haben ja in der Zwischenzeit die Kinder, die man fotografieren will, längst das Zimmer verlassen.

Wenn man etwas Gutes an der Kamera finden will, dann ist es ihr Blitz, der für Innenaufnahmen mehr als ausreichend ist. Selbst außen müsste man Pech haben, um damit Fehler zu machen, z.B. durch ein stark exzentrisch gelegenes Sujet. Auch das numerische Zoom besticht durch seine Vergrößerung Faktor 7. Aber diese beiden Punkte reichen nicht aus, um das Niveau dieses Apparats zu verbessern, den man daher eher meiden sollte.

Themenseiten: Peripherie

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...

ZDNet für mobile Geräte
ZDNet-App für Android herunterladen ZDNet-App für iOS

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

3 Kommentare zu HP Photosmart 812

Kommentar hinzufügen
  • Am 18. April 2005 um 13:11 von Holger

    HP Photosmart 812 – Stromfresser
    100 Bilder konnte ich mit einem Batterienduo bei weitem nicht erreichen. Nach max. 20 Bildern ist Schluß. Weil das keinen Fotografierspaß bringt, werde ich eine neue Kamera kaufen, aber erst nach einem mehrtägigen Testbetrieb ;-)

    • Am 13. Oktober 2005 um 22:14 von Peter

      AW: HP Photosmart 812 – Stromfresser
      Stromfresser – dem kann ich nur zustimmen, ich habe schon alles pobiert,z.b. hochwertiges Ladegerät und teuere Akkus gekauft, hilft aber nichts. Das einzige was hilft, ist bilder ohne Display machen, ansonsten sind die Akkus nach spätestens 20 Bilder leer. Werde wohl das gleiche tun, d.h. andere Kamera kaufen, aber sicher keine HP.

  • Am 28. August 2005 um 11:05 von Lutz Stadelmann

    HP Photosmart 812
    Trotz teurer Akkus das Gerät saugt sie in minuten leer ich werde noch wahnsinnig ! Finger weg von der Kammera

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *