Bevor man sich zu sehr über die neuen Komponenten freut, sollten aber die Schwächen des ersten Pentium-4-Systems mit 533-MHz-Bus kurz erwähnt werden. Intel hat drei neue Chips mit dem schnelleren FSB auf den Markt gebracht, die mit Taktgeschwindigkeiten von 2,53 GHz, 2,4 GHz und 2,26 GHz laufen und natürlich einen Chipsatz benötigen, der den 533 MHz-Bus unterstützt (der in Wirklichkeit ein vervierfachter 133 MHz-Bus ist). Der einzige derzeit erhältliche Chipsatz ist der neue 850E von Intel, dem einige der wichtigsten Leistungsmerkmale fehlen. Erstens, unterstützt der 850E nur PC800-Speicher, anstatt des PC1066-Speichers mit höherer Bandbreite (zumindest offiziell). Und zweitens verwendet der 850E den existierenden ICH2-Peripherie-Controller-Chip, der Motherboard-Unterstützung für Ultra-ATA/100-Festplatten und Geräte nach dem USB 2.0 Standard unmöglich macht. Die beiden letztgenannten Funktionen können mit Hilfe von PCI-Karten ergänzt werden, aber es ist offensichtlich, dass die ersten Systeme mit 533-MHz-FSB Übergangsprodukte sind.

Dell schickte uns ein 2,4 GHz Pentium 4 System, das mit dem 533-MHz-Bus und dem 850E-Chipsatz ausgestattet war. Zwei seiner vier RIMM-Slots waren mit 512 MB PC800-Speicher belegt – einem Viertel der maximal möglichen Besetzung von 2.048 MB (2 GByte). Das Tower-Gehäuse ist – typisch für Dell – mit Scharnieren ausgestattet und ohne Werkzeug zu öffnen und verfügt an der Vorderseite über eine Abdeckung, hinter der sich zwei USB 1.1 Ports und der Kopfhörer-Anschluss verbergen. Zwei weitere Standard-USB-Ports befinden sich am Motherboard-Backplane und mit Hilfe einer Belkin PCI-Karte, die über vier externe Ports und einen internen Anschluss verfügt, hat Dell USB 2.0 in diesem System implementiert. Der Rest der insgesamt vier PCI-Slots des Motherboards ist belegt mit einer Turtle Beach Santa Cruz Soundkarte, einer 3Com 10/100 Mbps Ethernetkarte und einem 56 Kbps Modem von Lucent.

Ausreichend Speicherplatz bietet die riesige, 120 GByte große Western Digital ATA/100 Festplatte mit einer Drehgeschwindigkeit von 7.200 U/min, außerdem gibt es zwei optische 5,25-Zoll-Laufwerke – ein 16x DVD-ROM-Laufwerk und ein CDRW-Laufwerk mit 40facher Schreib- und 10facher Wiederbeschreibgeschwindigkeit. Das übrige Wechselmedien-Laufwerk ist ein standardmäßiges 3,5 Zoll, 1,44 MByte Diskettenlaufwerk. Wenn nötig bietet ein freier externer Laufwerksschacht Platz für ein weiteres 3,5 Zoll-Laufwerk, wie z.B. ein ZIP-Laufwerk, außerdem gibt es noch einen freien internen 3,5 Zoll-Schacht. Obgleich die USB-Ports viel Raum für Erweiterungen bieten, werden die Verwender digitaler Camcorder die fehlende Unterstützung für FireWire (IEEE 1394) bemerken.

Eines der unbestrittenen Highlights dieses Systems ist sein Grafik-Subsystem, das auf einem OEM-Board mit nVidias führendem GeForce4 Ti 4600 Grafikchip basiert, der von massiven 128 MByte DDR-Speicher unterstützt wird. Dies bietet hervorragende Performance bei heutigen Spielen und ist unter der Voraussetzung, dass viele Entwickler die Funktionalität des GeForce4 immer noch in den Griff bekommen müssen, in bezug auf Gaming-Cards ziemlich zukunftssicher. Der mit unserem Testsystem ausgelieferte Monitor war Dells 17 Zoll großer 1702FP, ein TFT-Flachbildschirm guter Qualität. Optional kann man einen billigeren aber größeren 19 Zoll Röhrenmonitor kaufen.

Wie es bei seiner Ausstattung zu erwarten war, erbringt der Dimension 8200 mit 2,4 GHz und 533 MHz-Bus beeindruckende Leistungen. Seine Business Winstone 2001 Punktzahl von 59,8 ist die dritthöchste, die wir jemals gemessen haben – an der Spitze liegt der auf einem AMD Athlon XP 2100+ basierende Mesh Matrix 2100+ PPC. Die von dem Dell-System erreichte Punktzahl von 40,3 unter Content Creation Winstone 2002 ist jedoch die höchste, die wir bisher gesehen haben, und zeigt klar, wo die Stärken des Pentium 4 liegen: bei Anwendungen, die hohe Ansprüche an das CPU/Arbeitsspeicher-Subsystem stellen. In bezug auf Grafikleistung erweist sich die Kombination aus einer auf einem 128 MByte GeForce4 Ti 4600 basierenden Grafikkarte und einer 2,4 GHz CPU als Sieger: selbst wenn die höchsten Bildqualitätsverbesserungen aktiviert sind (4xS Anti-Aliasing), liegt die 3DMark 2001 Punktzahl dieses Systems von 5.528 nur knapp hinter unserem Referenzsystem mit P4 und 2 GHz, das ohne Anti-Aliasing auf eine Punktzahl von 5.823 kam. Ohne Anti-Aliasing erreicht das 2,4 GHz/533 MHz-Bus-System das astronomische Ergebnis von 11.030 Punkten.

Trotz der beeindruckenden Benchmarks dieses Systems sei Anwendern, die ungeachtet aller Kosten das absolute Maximum an Performance wollen, geraten, auf Pentium 4 Chipsätze mit offizieller Unterstützung für PC1066-Rambus-Speicher zu warten. Will man ein billigeres System mit 533 MHz-Bus, sollte man auf Chipsätze warten, die anstelle von Rambus DDR-SDRAM unterstützen. Wer diesen beiden Ratschlägen folgt, wird auch in den Genuss von On-board-Unterstützung für ATA/133 und USB 2.0 kommen und nicht mehr auf Erweiterungskarten angewiesen sein.

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