Die Papierzufuhr des Brother HL-1650 ist etwas dürftig, und das Drucken über die USB-Schnittstelle könnte ein Problem darstellen. Durch seine integrierte Duplex-Einheit, gute serienmäßige Leistungsmerkmale sowie seine solide Ausgabequalität kommt er jedoch für ein kleineres Büro oder für eine Arbeitsgruppe mit beschränktem Budget durchaus in Betracht.

Bereits in der Basisausstattung für 749 Euro bietet der Brother HL-1650 jede Menge Features. Der Drucker ist mit seiner standardmäßigen PostScript-3-Emulation sowohl Mac- als auch PC-kompatibel, und für rund 70 Euro lassen sich 165 weitere PostScript-Fonts dazukaufen. Der Drucker ist mit immerhin 8 MByte RAM für umfangreiche Druckaufträge ausgestattet und läßt sich auf 136 MByte erweitern.

Der Anschluß erfolgt über die Parallel- oder die USB-Schnittstelle, die entsprechenden Kabel werden allerdings nicht mitgeliefert. Die CD-ROM von Brother (Laser Print Utilities) sowie das online erreichbare Brother Solutions Center bieten umfassende Informationen zum HL-1650. Die CD-ROM führt mit Shockwave-Videos Schritt für Schritt durch die Installations- und Fehlerbeseitigungs-Routinen und erklären, wie der Toner erneuert oder ein Papierstau behoben werden kann.

Optional ist für den HL-1650 eine drahtlose IrDA-Schnittstelle sowie eine 10/100TX Ethernet-Karte erhältlich. Wenn aber die Absicht besteht, den Drucker in jedem Fall im Netzwerk einzusetzen, lohnt der Griff zum HL-1670N, der in der Basisausstattung nicht nur günstiger als der HL-1650 zuzüglich dem entsprechenden Update ausfällt, sondern auch über eine integrierte 10/100 Ethernet-Karte und doppelt so viel RAM verfügt.

Die Betriebskosten des Brother HL-1650 sind niedrig. Eine Toner-Cartridge für 6.500 Seiten kostet 94 Euro, eine Trommel für 20.000 Seiten 175 Euro, woraus sich (bei 5% Abdeckung) ein Preis von etwa 2 Cents pro Seite ergibt.

Der Brother HL-1650 schnitt bei den Druckqualitätstests sehr gut ab. Bei der Standard-Auflösung des Druckers von 600 dpi waren Texte exzellent und bis hinunter zu winzigen Font-Größen von 4 und 5 Punkten gut lesbar. Die Mustergrafiken wiesen gute Kontraste auf, die Linienzeichnungen wirkten glatt und fließend. Der Drucker zeigte bei horizontalen Linien indes eine gewisse Zackigkeit, und die Schattierung bei unseren Verlaufstests war grober, als wir dies gern gesehen hätten.

Der HL-1650 erfasste auch nicht alle Einzelheiten und die Perspektiven, die wir in den Test-Fotos zu sehen gehofft hatten. Als die Auflösung jedoch auf die maximale interpolierte Auflösung von 2400 x 600 dpi erhöht wurde, sahen die Fotos, die Verläufe und die horizontalen Linien wesentlich besser aus. Leider war der Drucker in Bezug auf die Geschwindigkeit nicht ganz so zuverlässig.

In unseren Geschwindigkeitstests druckte der HL-1650 Text mit 600 dpi über den USB-Anschluss mit bemerkenswert langsamen 5,5 Seiten pro Minute. Laser-Drucker sind in unseren Tests zwar selten so schnell, wie die Hersteller angeben, doch der HL-1650 zeigte gegenüber seiner vom Hersteller genannten Geschwindigkeit von 16 Seiten pro Minute doch ein weit größeres Defizit als allgemein üblich.

Als der Drucker jedoch über die Parallel-Schnittstelle angeschlossen wurde, druckte der HL-1650 mit 12,8 Seiten pro Minute bei reinem Text und 12,1 Seiten pro Minute bei der Kombination aus Text und Grafiken wieder in einem annehmbaren Geschwindigkeitsbereich. (Hinweis: Brother gab zum Testzeitpunkt an, niemals Schwierigkeiten beim Drucken über die USB-Schnittstelle gehabt zu haben und wollte dem Problem nachgehen. Eine Lösung dieses Problems sollte auf der Website von Brother veröffentlicht werden.) Der HL-1650 ist mit seiner fließenden, kurvenreichen Form, seinen ergonomischen Bedienelementen und dem leicht zugänglichen Ein-/Aus-Schalter recht vorteilhaft konstruiert. Allerdings ist der Drucker mit 406 x 275 x 424 mm (plus der 305 mm zusätzlicher Tiefe für den Multifunktionsschacht) eindeutig für den speziellen Druckerplatz eines Büros und nicht für den Schreibtisch einer Einzelperson gedacht.

Die Papierzufuhr des HL-1650 ist für dessen Größe angemessen, aber nicht in dem Maße erweiterbar, wie dies vielleicht wünschenswert wäre. Die Haupt-Papierkassette am Boden des Geräts fasst 250 Blatt, darüber hinaus gibt es noch einen Multifunktionsschacht für 100 Blatt mit rückseitiger Ablage und geradem Papierweg für eine manuelle Zufuhr und spezielle Medien.

Für 189 Euro läßt sich der HL-1650 um eine Papierkassette für 250 Blatt erweitern, die unter der Haupt-Papierkassette eingesetzt wird. Damit erreicht man eine Papier-Kapazität von immerhin 600 Blatt, doch etwas billigere Drucker wie beispielsweise der NEC Superscript 1400 und der Xerox DocuPrint P1210 fassen bei vollständiger Ausstattung noch mehr Papier.

In puncto Garantie, Service und Support bietet Brother für den HL-1650 einen Vor-Ort-Service/-Umtausch innerhalb von 48 Stunden.

Fazit:

Es gibt eine Menge von hervorragenden Laserdruckern für kleine Büros, die deutlich unter 500 Euro angeboten werden. Aber diese verfügen oft nur über begrenzte Speicher- oder Papierkapazität oder sind nicht netzwerkfähig. Der neue HL-1650 von Brother bietet viele dieser Vorteile von teureren Druckern, und das zu einem Preis, der eher bei dem für einen Laserdrucker für kleine Büros liegt. Er ist außerdem der einzige Drucker seiner Preisklasse, der standardmäßig eine integrierte Duplex-Einheit besitzt, die es wesentlich leichter macht, Papier und auch Geld zu sparen.

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