Sonicblue baut tragbare MP3-Player bereits seit dem Erscheinen dieses Formats, als das Unternehmen (damals noch unter dem Namen Diamond) den Rio 300 herausbrachte. Der neue Rio 800 spiegelt diese lange Erfahrung wider und schlägt in nahezu jeder Hinsicht seine Vorgänger.

Die komplizierten Bedienelemente des Rio 500 gehören der Vergangenheit an. Die Schalteranordnung ist gut durchdacht, wobei man mit einer verkabelten Fernbedienung zwischen den Stücken wechseln oder die Lautstärke regulieren kann, ohne den Player dafür aus der Jackentasche nehmen zu müssen. Der hochauflösende hinterleuchtete LCD-Bildschirm bietet eine der besten Benutzeroberflächen, die wir je an einem digitalen Audio-Player gesehen haben. Pop-Up-Schaltflächen machen das Ändern von Einstellungen zum Kinderspiel. Außerdem liefert das Display unzählige Informationen: Gleichzeitig werden Songtitel, Bitrate, Tracknummer, Songlänge, bereits abgespielte Zeit sowie die Lautstärke angezeigt.

Die Audio-Qualität ist bereits mit den im Lieferumfang enthaltenen leichten Klapp-Kopfhörern recht gut, noch besser klingt der Player mit einem Paar Sennheiser HD 56-Kopfhörer. Der Rio 800 bietet verschiedene voreingestellte Equalizer-Modi, die den Sound für verschiedene Musikstile anpassen, wobei Bass und Höhe natürlich auch individuell je nach Geschmack reguliert werden können. Der Player unterstützt MP3- und Windows Media-Formate (WMA). Per Firmware-Upgrade wird auch eine zusätzliche Unterstützung der Audiobook-Dateien von Audible.com in Aussicht gestellt.

Abgesehen von der Fernbedienung und dem Zusatzspeicher (64 MB statt 32 MB) besteht der größte Unterschied zwischen dem Rio 800 und dem Modell 600 in der Sprachaufnahme-Funktion. Dieses für das Erstellen kurzer Sprachnotizen und Memos geeignete Feature wird besonders unter Schülern und Studenten beliebt sein. Das winzige eingebaute Mikrophon nimmt in einem Raum verteilte Stimmen in recht guter Qualität auf, wobei die Aufnahmen vergleichsweise wenig Speicherplatz benötigen – nur 230 KB pro aufgenommener Minute. Die Aufnahmen können auch an einen Desktop-Computer übertragen werden. Optional ist auch eine Konvertierung in die Formate MP3 oder WMA möglich.

Wie bereits der Rio 600 kann auch der Speicher dieses Players durch aufsteckbare sog. ‚Backpacks‘ (anstelle des Standard-Batteriemoduls) erweitert werden. Gegenwärtig sind Backpacks mit 32 MB und 64 MB erhältlich, außerdem ist eine 340 MB-Version mit Microdrive-System in Vorbereitung. Leider handelt es sich bei diesen Backpacks um herstellergebundene Systeme, weshalb diese sogar im Vergleich zu CompactFlash- und SmartMedia-Karten relativ teuer sind. Sonicblue bietet außerdem eine 384 MB-Version des Players an, die unter dem Namen Rio 800 Extreme ausschließlich über die Website des Unternehmens erhältlich ist. Angesichts ihres Preises, der dem eines günstigen PCs entspricht, dürfte diese limitierte Edition jedoch nur einen sehr exklusiven Käuferkreis finden.

Der wiederaufladbare Akku des Rio 800 kann nicht aus dem Gerät entnommen werden (obwohl er in Größe und Leistung einem herkömmlichen AA-NiMH-Akku mit 1600 mAh entspricht). Das bedeutet, dass der Player erst einmal lahm gelegt ist, wenn gerade keine Steckdose zur Verfügung steht. Außerdem fehlt die im Rio 500 enthaltene Bookmark-Funktion, weshalb der Player bei erneutem Wiedereinschalten nicht an die zuletzt gehörte Stelle in einem Stück zurückspringt. Dies ist vor allem für die Fans von Audiobooks, alten Radio-Aufnahmen und anderen längeren MP3-Dateien lästig. Auch die Windows-basierte Software des RioPort Audio Manager ist wenig übersichtlich und äußerst umständlich konzipiert, ganz im Gegensatz zu der exzellenten Benutzeroberfläche des Rio 800.

Von diesen Schönheitsfehlern einmal abgesehen machen seine hervorragenden ergonomischen Eigenschaften, sein schnittiges Design, seine umfassenden Erweiterungsoptionen und seine erstklassige Audio-Qualität den Rio 800 zu einem der attraktivsten MP3-Player auf dem Markt.

Fazit

Mit seinem schnittigen Design und einer erstklassigen Audio-Qualität übertrifft der Sonicblue Rio 800 die früheren Modelle der Rio-Serie in jeder Hinsicht. Aufsteckbare Erweiterungsmodule ermöglichen das Hinzufügen von bis zu 340 MB Zusatzspeicher, allerdings sind diese Module etwas teurer als herkömmliche Speichersysteme. Einzige Kritikpunkte an diesem hervorragenden MP3-Player sind der nicht austauschbare Akku und die komplizierte Desktop-Software.

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