Häufig werden die Spitzentechnologien von gestern heute zu Billigpreisen angeboten. Dies ist auch bei dem ausschließlich analogen AOC LM500 mit seinem Preis von 430 Euro der Fall. In vielerlei Hinsicht hat sich dieses Gerät für sein Alter gut gehalten. Es verfügt über eine native Auflösung von 1024 x 768, unterstützt 16,7 Millionen Farben und weist keine nennenswerte Verzerrung auf, wobei sowohl Text als auch Grafiken äußerst scharf dargestellt werden. In unseren mit DisplayMate durchgeführten Tests (Website) erschienen die Farben gut gesättigt, während Fotos und grafische Websites vielleicht ein klein wenig zu schrill wirkten. Wer die gedämpfte (jedoch präzisere) Farbpalette vieler LCD-Bildschirme nicht mag, der kommt möglicherweise mit der leicht schwammigen Farbgebung des LM500 besser zurecht.

Auf der anderen Seite leidet der LM500 unter seiner Pixel-Ansprechgeschwindigkeit von 50 ms, die fast doppelt so langsam wie die einiger moderner LCD-Bildschirme ist. Dies wirkte sich in DVD-Filmen bei schnellen Sequenzen deutlich aus – Nachleuchten (so genanntes Ghosting) und Streifeneffekte waren zu sehen. Außerdem erinnern die schmalen Blickwinkel von 120 Grad in der Horizontale und 85 Grad in der Vertikale an die Zeiten, als man LCD-Bildschirme noch nicht für Präsentationen nutzte. Auch die Werte für Helligkeit (200 cd/m²) und Kontrast (250:1) stellen in gewisser Hinsicht Relikte aus der Vergangenheit dar, wenn auch viele neue Modelle hier kaum besser abschneiden. Obwohl diese schwachen Leistungen die Anzeige von statischen Fotos, Websites oder Textverarbeitungsdokumenten nicht beeinträchtigen, ist der LM500 dennoch für schnelle Spiele, DVDs oder Gruppenpräsentationen nicht geeignet.

Ein ganz schöner Brummer

Die Features des LM500 fallen in ihrer Bewertung recht unterschiedlich aus. Das Netzkabel lässt sich bequem an der Rückseite des mittig angeordneten Stütze einstecken, während das VGA-Kabel unten an der Bildschirmrückwand angeschlossen wird. Das Onscreen-Display (OSD) des LM500 ist mithilfe eines Drehrads leicht aufzurufen und zu bedienen, wobei seine Einstellungen zu intuitiven Bedienung in einem Kreis angeordnet sind. Das Gehäuse ist stabil aber sperrig – fast so breit wie das mancher 17-Zoll-Bildschirme. Die Kunststoff-Clips des abnehmbaren Fußes geben dem Monitor zwar einen sicheren Halt, es ist jedoch zu bezweifeln, dass sie bei häufigem Abnehmen und Wiederbefestigen lange halten. Der Monitor kann in vertikaler Richtung um 45 Grad nach hinten und um 5 Grad nach vorne gekippt werden. Allerdings gibt der Standfuß ein lautes Knackgeräusch von sich, wenn ihre Halte-Clips bei Erreichen der maximalen Kippstellung einrasten bzw. wenn sie wieder gelöst werden. Außerdem ist kein DVI-Stecker vorhanden, weshalb das Display eine verbesserte Bildqualität durch digitale Video-Wiedergabe nicht ermöglicht.

Über das Setup sowie den Standard-Support des LM500 kann man sich nicht beklagen. Im Lieferumfang unseres Testgeräts war eine Treiber-Diskette sowie ein ziemlich ausführliches 22-seitiges Handbuch enthalten. Dieses bietet häufig gestellte Fragen an den technischen Support, Beschreibungen der Stromspar-Funktionen und sogar Anweisungen zur Installation der Treiber. Die Website beinhaltet umfassende Support-Optionen, darunter Produktregistrierung, Garantie-Informationen, Treiber-Updates, E-Mail-Adressen für den technischen Support, häufig gestellte Fragen und Produkt-Handbücher. Die drei Jahre geltende Garantie schließt auch die Hintergrundbeleuchtung mit ein, und der an Werktagen verfügbare, kostenlose technische Support sorgt für eine lange Lebensdauer des Monitors.

Zurück in die Zukunft

Alt ist nicht immer auch schlecht, wie die hervorragende Schärfe, die verzerrungsfreie Anzeige und der solide Aufbau des AOC LM500 beweisen. Andererseits ist dieser Monitor aufgrund einiger veralteter Features für stark grafik-orientierte Anwendungen nicht geeignet. Für Benutzer, die nur die grundlegenden Funktionen des Monitors benötigen und denen daher die genannten Einschränkungen gleichgültig sind, könnte dieses Angebot ein echtes Schnäppchen darstellen, obwohl man zu diesem Preis definitiv bessere Geräte finden kann.

Themenseiten: Peripherie

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...

ZDNet für mobile Geräte
ZDNet-App für Android herunterladen ZDNet-App für iOS

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu AOC LM500

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *